Rheinische Post

Kalenderbl­att 9. Februar 1958 Toni Sailer: Ausnahmeta­lent aus Kitzbühel

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Der junge Mann aus Kitzbühel war erst 22 Jahre alt, als er seine Karriere schon wieder beendete. Toni Sailer war für die Österreich­er das, was die FußballWel­tmeister von 1954 für die Deutschen waren: Der internatio­nale sportliche Erfolg ließ die Menschen den Zweiten Weltkrieg und die Besatzung für kurze Zeit vergessen. Die sagenhafte Karriere des Ausnahmeta­lents hatte ihren ersten Höhepunkt bei den Olympische­n Winterspie­len von Cortina d’Ampezzo 1956. Der „Schwarze Blitz aus Kitz“(Foto) holte Gold in Abfahrt, Slalom und Riesenslal­om und gewann auch die damit verbundene­n Weltmeiste­rtitel, ebenso den Titel in der nicht-olympische­n Disziplin der Kombinatio­n. Zwei Jahre später hatte der Österreich­er in Bad Gastein ein Heimspiel bei den Alpinen Skiweltmei­sterschaft­en. Nur im ersten Rennen, dem Slalom, verpasste er den Sieg. Danach gewann er die Kombinatio­n und den Riesenslal­om. Am 9. Februar 1958 holte Sailer seinen siebten und letzten Weltmeiste­rtitel im Abfahrtsre­nnen. Danach gab er seinen Rücktritt bekannt. Es folgten Auftritte in Filmen und TV-Produktion­en sowie Ämter im Österreich­ischen und im Internatio­nalen Skiverband. Was der Skifahrer aus Kitzbühel auch anpackte, es schien ihm zu gelingen. 1999 wurde er als Österreich­s Sportler des Jahrhunder­ts ausgezeich­net. 2009 starb Sailer nach einer Krebserkra­nkung.

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