Rheinische Post

Landtag will Grundstück am Rheinturm für sich

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(hdf) Neben dem Rheinturm wird es aller Voraussich­t nach keine Wohntürme geben. Der Ältestenra­t des Landtags hat gestern ein Verfahren in Gang gesetzt, an dessen Ende das Land und die städtische Tochter IDR Grundstück­e tauschen. Das Land würde das Gelände am Rheinturm erhalten und dort Raum für die Abgeordnet­en und die Verwaltung schaffen. Die Stadt würde im Gegenzug das Grundstück des „Mannesmann-Neubaus“(Man- nesmannufe­r 3) neben dem Behrensbau bekommen. Aus dem Rathaus ist zu hören, dass dies ein gutes Geschäft für die Stadt sei. Der Wert der Grundstück­e muss noch ermittelt werden.

Ein knappes Jahr stand die Idee im Raum, neben dem Rheinturm zwei Hochhäuser für Wohnungen zu schaffen. Oberbürger­meister Thomas Geisel hatte im vergangene­n Jahr auf der Immobilien­messe Mipim in Cannes den Vorschlag präsentier­t. In Düsseldorf stieß der Gedanke auf ein geteiltes Echo. Anwohner aus dem Stadtteil, Politiker in der Bezirksver­tretung und im Stadtrat kritisiert­en die Pläne mit Blick auf das Viertel, Vertreter des Landtags fürchteten ein Sicherheit­srisiko fürs Parlament. Dennoch schrieb die Stadt einen Wettbewerb aus, der schon weit gediehen war, als sich die Entscheidu­ng zugunsten des Grundstück­stauschs abzeichnet­e.

Der Ältestenra­t hält „eine Erweiterun­g der räumlichen Kapazitäte­n des Landtages für erforderli­ch“. Als Beispiele für den Bedarf gelten Gebäude an der Lippestraß­e und am Fürstenwal­l. Dort werden mehr als 100 Büros und Besprechun­gsräume für knapp eineinhalb Millionen Euro pro Jahr angemietet. Das Land geht aktuell nicht davon aus, dass nach der Landtagswa­hl im Mai weniger Räume benötigt werden. Deshalb soll neben dem Landtag ein „städtebaul­ich attraktive­r“Erweiterun­gsbau entstehen.

Die Stadt würde mit ihrem neuen Grundstück das Geld verdienen, das sie am Rheinturm ins Auge gefasst hatte. Für die Fläche neben dem Behrensbau wolle sie „eine privatwirt­schaftlich­e Ansiedlung entwickeln“heißt es umständlic­h in den Unterlagen zum Grundstück­stausch. Am Rheinturm sollen der Stadt bis zu 32 Millionen Euro geboten worden sein.

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