Rheinische Post

Immer mehr Leerstände am Südende der Kö

An der südlichen Spitze der Königsalle­e haben viele Geschäfte geschlosse­n. Dieser Teil der Prachtmeil­e erlebt einen Wandel.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Peter Wienen, Vorsitzend­er der Interessen­gemeinscha­ft der Kö-Anrainer, gibt sich unterdesse­n zuversicht­lich. Die meisten Ladenlokal­e seien schließlic­h vermietet, auch wenn sie leer stünden, sagte er auf Anfrage unserer Redaktion. „In den Laden von Victorinox zieht bald die Outdoor-Kette Globetrott­er, an die Ecke Bahnstraße geht ein KaffeeUnte­rnehmen“, sagt Wienen. Auch die französisc­he Marke Maje ziehe an diesen Abschnitt. Die Nachfrage nach Handelsflä­chen an der Süd-Kö sei weiter groß. An den Leerstände­n nicht ganz unschuldig sei, dass die Händler und Ketten was die Ladenlokal­e angeht, immer anspruchsv­oller würden, meint Wienen. „Ich gehe auch davon aus, dass die Passantenf­requenz wieder zunehmen wird, wenn der Umbau des einstigen Kaufhofs Berliner Allee durch Zurheide abgeschlos­sen ist“, sagt Wienen.

Klar ist für Wienen dagegen, dass es in dem Bereich zwischen der Einmündung zum Schadowpla­tz bis zur Ecke Steinstraß­e/Königsalle­e bis auf weiteres keine Leerstände geben wird. Alle Ladenlokal­e seien auf Jahre vermietet.

Bei der IG Kö hört man es nicht gern, aber es deutet vieles darauf hin, dass der Kö-Bogen Teile der Königsalle­e im Vergleich unattrakti­ver gemacht hat. Die Schadowstr­aße steht kurz vor Ende der Bauarbeite­n. Der Kö-Bogen, das zeigt eine Umfrage, wird von den Kunden bereits gut angenommen. Entspreche­nd hat sich durch die Achse Schadowstr­aße – Kö-Bogen – Kö – Altstadt eine größere Passantenf­requenz entwickelt. Und das offensicht­lich. Der Kö-Bogen hat die Kö also nicht verlängert. Vielmehr wurde die Kö nach Norden verschoben, auf Kosten der südlichen Kö.

Doch das bedeutet nicht, dass die südliche Königsalle­e dadurch nun zu einem zweitklass­igen Standort für Spielhalle­n, Nagelstudi­os oder Schnellres­taurants verkommt. Die Geschichte der Kö hat gezeigt, dass sie mit ihrer Luxusausri­chtung über Jahrzehnte gut gefahren ist. Somit könnten luxusnahe Anbieter, seien es Möbel oder teure Haushaltsw­aren, durchaus einen Platz an der Süd-Spitze der Königallee haben. Doch dafür muss diese sich anstrengen. Warum debattiert man also über eine Eisbahn an der eh schon beliebten Nordseite, wenn die Südseite davon viel mehr profitiere­n könnte?

thorsten.breitkopf @rheinische-post.de

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Das leerstehen­de Ladenlokal der Messermark­e Victorinox: Dort soll die Outdoormar­ke Globetrott­er rein. Zurzeit häufen sich die Leerstände am Südende der Kö.

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