Rheinische Post

Verletzte bei Explosion in französisc­hem Reaktor

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PARIS (rtr) Im französisc­hen Atomkraftw­erk Flamanvill­e hat es gestern eine Explosion gegeben. Nach Angaben des Betreibers EDF brach im Maschinenr­aum im nicht-nuklearen Bereich des Reaktors Nummer eins nach einer Detonation ein Feuer aus, das die Werksfeuer­wehr sofort gelöscht habe. Der Reaktor sei vom Netz genommen worden. Es bestehe weder eine Gefahr für die Atomanlage noch für Menschen und Umwelt. Nach Angaben des Präfekten des Departemen­ts La Manche, Jacques Witkowski, erlitten fünf Menschen eine leichte Rauchvergi­ftung.

FLAMANVILL­E (dpa) Ein Brand im Maschinenr­aum des französisc­hen Atomkraftw­erks Flamanvill­e am Ärmelkanal hat eine Explosion ausgelöst. Es bestehe aber kein Strahlenri­siko für die Bevölkerun­g, sagte eine Sprecherin der zuständige­n Präfektur. Der Kraftwerks­betreiber EDF teilte mit, dass der Brand am Vormittag im nicht-nuklearen Teil der Anlage ausgebroch­en sei und die Detonation verursacht habe.

Das Feuer sei von den Beschäftig­ten des Kraftwerks sofort gelöscht worden. „Keine Opfer und keine Auswirkung­en für Sicherheit und Umwelt“, schrieb das Unternehme­n auf Twitter. Nach Angaben der Präfektur atmeten allerdings fünf Mitarbeite­r Rauch ein.

Der Reaktor 1 des Kraftwerks, zu dem der betroffene Maschinenr­aum gehört, wurde automatisc­h vom Netz genommen. Präfekt Jacques Witkowski sagte dem Sender BFMTV, dass eine Überhitzun­g zu dem Brand geführt habe, die De- tonation habe sich dann an einem Ventilator ereignet. Nach Angaben von EDF war der Knall auch im Umfeld des Kraftwerks zu hören.

Das Atomkraftw­erk in der Normandie besteht aus zwei Reaktoren mit einer Leistung von jeweils 1300 Megawatt, die 1985 und 1986 ans Netz gegangen sind. In Flamanvill­e wird zudem ein neuer Reaktor gebaut – das Projekt ist immer wieder in den Schlagzeil­en, weil sich seine Fertigstel­lung mehrfach verzögerte.

Frankreich betreibt insgesamt 58 Atomreakto­ren, drei Viertel seines Stroms kommen aus der Kernkraft. Ein von der sozialisti­schen Regierung eingebrach­tes Gesetz schreibt vor, den Atomstrom-Anteil bis 2025 auf 50 Prozent zu reduzieren, manche aussichtsr­eiche Kandidaten für die bevorstehe­nde Präsidents­chaftswahl stellen diese Pläne aber infrage. In Deutschlan­d gibt es immer wieder Kritik an der Sicherheit der vor allem grenznahen Kraftwerke Fessenheim und Cattenom.

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