Rheinische Post

Prügelei um Flughafen-Parkplätze

Am Düsseldorf­er Airport finden Beschäftig­e kaum noch eine Lücke.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Auf den Mitarbeite­rParkplätz­en des Düsseldorf­er Flughafens soll es fast täglich zu handgreifl­ichen Auseinande­rsetzungen kommen. „Im Kampf um die Lücke gehen sich manche an die Gurgel“, sagt ein betroffene­r Mitarbeite­r, der im Sicherheit­sbereich des Airports tätig ist. „Auch die Autos werden mutwillig beschädigt, meistens zerkratzt“, berichtet er.

Die angespannt­e Situation rührt daher, dass es offenbar schon seit Jahren viel zu wenige Parkplätze für die vielen Mitarbeite­r von Fremdfirme­n gibt, die am Flughafen tätig sind. „Man benötigt eine Stunde, um einen Parkplatz zu finden“, sagt der Insider. Zudem sei der Mitarbeite­rparkplatz in einem desolaten Zustand. So steht der Platz bei starkem Regen unter Wasser. „Man muss dann seine Socken und Schuhe ausziehen, die Hosen bis zu den Knien hochziehen, wenn man aus dem Auto steigt“, klagt eine betroffene Securitymi­tarbeiteri­n.

Für die Benutzung des Parkplatze­s zahlen die Mitarbeite­r jeden Monat 26 Euro. Damit habe man laut Flughafen eine „allgemeine Berechtigu­ng ohne Stellplatz­garantie auf einen bestimmten Parkplatz“. Mehrere Betriebsrä­te haben den Verantwort­lichen des Flughafens ei- nen Brief geschriebe­n, der unserer Redaktion vorliegt, in dem sie die Zustände anprangern. Der Flughafen verweist darauf, dass die Mitarbeite­r auch noch andere Parkplätze benutzen könnten. „Die Hauptprobl­ematik sehen wir darin, dass Mitarbeite­r häufig bevorzugt auf dem nächsten Stellplatz parken wollen. Dadurch kann es punktuell zu Überfüllun­gen kommen“, so Flughafens­precher Christian Hinkel. Das Problem sei jedoch, dass die Alternativ-Parkplätze auch alle voll seien und zudem viel zu weit weg liegen würden, sagt ein Unterzeich­ner des Briefes. „Zum Teil braucht man dann 45 Minuten zu Fuß vom Parkplatz bis zum Arbeitspla­tz“, betont er.

Nun hat sich auch die Dienstleis­tungsgewer­kschaft Verdi eingeschal­tet. „Das ist ein unhaltbare­r, nicht zu akzeptiere­nder Zustand und eines Flughafens dieser Größe unwürdig“, kritisiert Gewerkscha­ftssekretä­r Özay Tarim.

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Mitarbeite­r des Airports benötigen oft eine Stunde, um auf diesem Parkplatz eine Lücke zu finden.

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