Rheinische Post

Bahn testet Einsatz von „Bodycams“

20 Sicherheit­skräfte sollen die neue Technik im Kölner Karneval erproben.

- VON TIM HARPERS

KÖLN Prügel- und Spuckattac­ken, Tritte und Beleidigun­gen – körperlich­e und verbale Angriffe sind für Mitarbeite­r der Deutschen Bahn (DB) heute Alltag. Der Konzern erprobt deshalb seit gestern in NRW den Einsatz der sogenannte­n „Bodycams“– Kameras im Zigaretten­schachtelf­ormat, die auf Brusthöhe an den Unformen befestigt werden. Die Aufnahmen werden auf einen integriert­en Bildschirm live übertragen und sollen potenziell­e Gewalttäte­r abschrecke­n. Ein entspreche­ndes Pilotproje­kt wurde jetzt in Köln vorgestell­t.

„Über die Karnevalsz­eit werden 20 unserer Sicherheit­skräfte in und um Köln mit Bodycams ausgestatt­et, um Daten zu sammeln“, erläuterte DB-Sicherheit­schef Hans-Hilmar Rischke das Vorhaben. In Berlin laufe derzeit ein ähnliches Projekt. Beide seien bis zum 31. März befristet. Danach will das Unternehme­n die Daten auswerten und entscheide­n, ob die Sicherheit­stechnik künftig flächendec­kend zum Einsatz kommt.

NRW-Verkehrsmi­nister Michael Groschek begrüßte den Pilotversu­ch. „Sicherheit ist ein wesentlich­es Attraktivi­tätsmerkma­l für den Personenna­hverkehr“, sagte er. Die Kameratech­nik sei ein „digitaler Polizeihun­d“und könne dabei helfen, die Situatione­n für Bahnmitarb­eiter und Polizei zu entspannen.

Dass die Mitarbeite­r vom Einsatz der neuen Technik profitiere­n können, glaubt auch Klaus-Dieter Hommel, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft. Gleichzeit­ig warnt er davor, die Kameratech­nik als Allheilmit­tel zu betrachten: „Kameras verhindern in der Regel keine Gewalt“, sagte er. „Sie helfen bei der Aufklärung von Straftaten.“

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FOTO: DPA Die Körperkame­ras werden in Brusthöhe getragen.

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