BVB droht Sperrung der Südtribüne
Nach den Vorfällen aus dem Leipzig-Spiel geht es wohl nur noch um die Größe des Fan-Ausschlusses.
DORTMUND (RP) Die Südtribüne ist Europas größte Stehplatztribüne. 25.000 Dortmunder Fans bilden bei Heimspielen die „Gelbe Wand“. Nach den Vorfällen gegen Leipzig ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass der BVB in mindestens einem Pflichtspiel ohne die „Süd“auskommen muss. Dem BVB droht nach den Ereignissen rund um das Spiel gegen RB Leipzig (1:0) auf jeden Fall eine Strafe durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Ein Teilausschluss der Zuschauer ist dabei eine sehr wahrscheinliche Bestrafung, denn die Schwarz-Gelben spielten nach Vergehen aus der Vergangenheit bereits auf Bewährung. Die neuen Geschehnisse lassen dem DFB damit kaum eine andere Wahl.
Nach Krawallen beim letztjährigen Pokalfinale gegen Bayern München hatte der DFB die Dortmunder Anfang Juli zu einer Geldstrafe von 75.000 Euro verurteilt und den Klub zudem mit einer bis zum 31. Mai laufenden Bewährung belegt. Für den möglichen Vollzug macht das Urteil klare Vorgaben: „So muss in diesem Fall beim darauffolgenden Dortmunder Bundesliga-Heimspiel der Unterrang der Südtribüne (Stehplatzbereiche 10 bis 15) geschlossen bleiben. Zudem dürfen dort auch keine Banner, Plakate oder Transparente aufgehängt werden.“
Allerdings könnte es den BVB noch härter treffen. Wie der „kicker“berichtet, droht den Schwarz-Gelben sogar eine Sperre der gesamten Südtribüne. Ein Antrag des DFBKontrollausschusses könnte demnach bis heute eingehen, eine mög- liche Verhandlung schon in der kommenden Woche stattfinden.
Vor dem Spiel gegen Leipzig hatten gewalttätige BVB-Anhänger die Gäste-Fans, darunter Frauen und Kinder, mit Steinen, Flaschen und Dosen beworfen. Dabei wurden sechs Zuschauer und vier Polizisten verletzt. Zudem waren auf der Südtribüne zahlreiche Spruchbänder mit beleidigenden Kommentaren zu sehen. 32 Strafverfahren seien inzwischen eingeleitet worden, sagte der Inspekteur der NRW-Polizei, Bernd Heinen, gestern im Innenausschuss des Landtags.
RB hatte laut „WAZ“schon im November das NRW-Innenministerium um mehr Schutz bei den Spielen in Dortmund, Mönchengladbach und Schalke gebeten. Das Innenministerium bestätigte den Brief, in dem es jedoch vornehmlich um die Sicherheit des Teambusses gegangen sei.