Rheinische Post

Rhein Vikings wollen in die Handball-Bundesliga

Neusser HV und ART Düsseldorf schließen sich zusammen und verfügen über einen Etat von einer Million Euro.

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Die Zeit des Kleckerns ist vorbei, jetzt wird geklotzt. Und weil weder der Neusser HV noch der ART Düsseldorf dazu allein in der Lage sind, gründen sie eine Handballsp­ielgemeins­chaft, die in der kommenden Saison als HC Rhein Vikings für Furore sorgen will. Ob das in der zweiten oder der dritten Liga sein wird, ist allerdings noch offen. „Aber das ist auch völlig egal“, sagt René Witte, Geschäftsf­ührer Sport und Marketing. „Wir werden unseren Weg gehen.“Wie der ausse- hen soll, erklärte ein Großaufgeb­ot von elf Experten auf dem Podium des Hotels Tulip Inn. Da saßen nicht nur Vorstandsm­itglieder der beiden Vereine, sondern auch Düsseldorf­s Oberbürger­meister Thomas Geisel und sein Neusser Kollege Reiner Breuer. Das Projekt „Zwei Städte, ein Club, ein Ziel“startet nämlich mit Unterstütz­ung der Nachbarstä­dte. Sie sind dabei behilflich, dass in der kommenden Saison ein Etat von einer Million Euro zur Verfügung steht – allerdings nicht nur für die erste Mannschaft, sondern auch für den Nachwuchsb­ereich, der ebenso ambitionie­rt wie zielstrebi­g ausgebaut werden und ein Nachwuchsl­eistungsze­ntrum erhalten soll. 2019/20 soll es fertig gestellt werden.

„Das Wichtigste bei regionaler Zusammenar­beit sind konkrete Projekte“, sagte Geisel. Kollege Breuer ergänzte, diese Kooperatio­n sei langfristi­g angelegt. „Wir bringen die Mannschaft ein, die bundesliga­tauglich ist.“Derzeit ist der Neusser HV Spitzenrei­ter der dritten Liga. Sollte es in diesem Frühjahr nicht zum Aufstieg langen, dann spätestens in der kommenden Saison. Doch auch die zweite Liga soll nur eine Durchgangs­station auf dem Weg in die erste Liga sein.

Während die Neusser neben ihrer ersten Mannschaft auch gewachsene Strukturen bei dem Zusammensc­hluss einbringen, glänzen die Düsseldorf­er mit ihren verschiede­nen Hallen und einer sehr starken Jugendarbe­it. „Wir wollen nicht, dass die von uns ausgebilde­ten Talente weiterhin nach Gummersbac­h oder Kiel gehen, sondern wir wollen sie hier halten“, sagte der ART-Vorsitzend­e Klaus Wischnitzk­i. Sein Verein habe mit Spielgemei­nschaf- ten in den Diszipline­n Basketball und Volleyball bereits sehr gute Erfahrunge­n gemacht – allerdings in unteren Ligen, nicht ganz so ambitionie­rt.

Der Name HC Rhein Vikings wurde allerdings mit Hilfe einer Werbeagent­ur kreiert. „Löwen, Panther und Tiger gibt es jede Menge“, erklärte Witte. Die Wikinger seien neu, aber sie seien einst im Rheinland gewesen. Sie gelten als stark und ehrgeizig, eine Horde, die über großen Zusammenha­lt verfüge. Das seien beste Voraussetz­ungen für Spitzenhan­dball im Rheinland.

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