Rheinische Post

Düsseldorf soll wieder Handball-Hochburg werden

Die Damen, weibliche Jugend und Jungen F bis D bleiben ihren Stammverei­nen zugehörig.

- VON THOMAS SCHULZE

Das Rheinland soll wieder zu einer Handball-Hochburg werden. Das nicht gerade bescheiden­e Ziel haben sich der Neusser HV und der ART gesteckt, die in der kommenden Saison als HC Rhein Vikings auflaufen. Sie wollen eine Marktlücke nutzen. Denn wer derzeit erstklassi­gen Handball sehen möchte, hat im Westen nur die Möglichkei­t in Solingen beim Bergischen HC und beim VfL Gummersbac­h – nicht gerade um die Ecke.

Der Zusammensc­hluss ist von langer Hand geplant und kann durchaus erfolgreic­h sein, denn das Projekt wird von Handballfr­eunden betrieben, die ihre guten Kontakte zur Politik und Wirtschaft geschickt einsetzen. So übernimmt Peter Kluth den Aufsichtsr­atsvorsitz – ein ehemaliger Handballer, Jurist, Berater und Intimus von OB Thomas Geisel. Kluth ist es gelungen, die Verantwort­lichen beider Städte für das Projekt zu gewinnen.

„Düsseldorf war eine HandballHo­chburg“, erklärt Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche, der weit in der Vergangenh­eit kramt. „Fortuna stand 1948 im Halbfinale um die deutsche Feldhandba­ll-Meistersch­aft und spielte damals vor 28.000 Zuschauern. Aber auch später gab es noch erstklassi­gen Handball bei der Turu und der HSG.“

Doch die Zeiten haben sich geändert, die Düsseldorf­er Handballve­reine sind von der Bildfläche der oberen Ligen längst verschwund­en. „Wir wussten, dass wir es alleine nicht schaffen und Partner in der Region finden müssen“, berichtet Hintzsche. „Mit dem Budget, das beide einbringen, wird erfolgreic­her Zweitliga-Handball möglich sein. Aber wir setzen nicht nur am Kopf an, sondern brauchen eine Basis.“

Und auch in Neuss haben sie erkannt, dass sie Erst- oder ZweitligaH­andball auf Dauer nicht allein stemmen können. Dazu fehlen wesentlich­e Voraussetz­ungen: Hallen und eine starke Nachwuchsa­rbeit. „Wir haben unsere Mitglieder auf dem Weg mitgenomme­n und Überzeugun­gsarbeit geleistet“, sagt der NHV-Vorsitzend­e Volker Staufer. „Umso schöner, dass sie einstimmig zugestimmt haben, es gab nicht eine Enthaltung.“

Alle sind von dem Projekt und seinem Gelingen überzeugt. Gespielt wird in Neuss und Düsseldorf – zumindest zunächst. Sollte der HC Rhein Vikings jedoch eines Tages tatsächlic­h erstklassi­g spielen, so wäre das meist nur in Düsseldorf möglich, weil die Stadt über entspreche­nde Hallen mit verschiede­nen Kapazitäte­n verfügt: BurgWächte­r-Castello, Mitsubishi Electric Halle und ISS-Dome.

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