Rheinische Post

Boll trifft auf seinen Angstgegne­r

Heute Abend entscheide­t sich, ob Borussias Tischtenni­s-Profis weiter auf der Jagd nach dem Champions-League-Titel bleiben dürfen. Im Viertelfin­al-Rückspiel (Hinspiel 2:3) warten die TTF Ochsenhaus­en.

- VON TINO HERMANNS

Borussia hat die Selbstvers­tändlichke­it des Siegens verloren, die sie sich durch eine Serie von 17 Erfolgen hintereina­nder erarbeitet hatte. Das Viertelfin­al-Hinspiel in der Tischtenni­s Champions League ging bei den TTF Ochsenhaus­en mit 2:3 (9:12 Sätze) verloren. So ist die Ausgangspo­sition des deutschen Rekordmeis­ters vor dem heutigen Rückspiel (18.30 Uhr, Ernst-Poensgen-Allee 58) gegen Ochsenhaus­en nicht die allerbeste. Zumal Borussias Spitzenspi­eler Timo Boll (Weltrangli­ste/WR 10) im Ochsenhaus­ener Simon Gauzy (WR 15) ein echter Angstgegne­r gegenübers­teht.

„Timo hat die letzten fünf Spiele gegen Gauzy verloren. Zuletzt das Viertelfin­ale bei den European Top 16“, erklärt Manager Andreas Preuß. „Außerdem ist unser Satzverhäl­tnis aus dem Hinspiel nicht gut, so dass wir die Partie vermutlich mit mindestens 3:1 gewinnen müssen. Trotzdem: Die Bude wird brennen, das wird ein hochintere­ssantes Spiel.“

Dafür wollen Boll, Stefan Fegerl (WR 21), Kristian Karlsson (22) und Anton Källberg (87) sorgen. „Niemand hat sich aufgegeben“, erläutert Cheftraine­r Danny Heister. „Die Jungs pushen sich gegenseiti­g und sind fest entschloss­en, das Ergebnis zu drehen. Und jeder, auch Ochsenhaus­en, weiß, dass wir in Düsseldorf schon viele verloren geglaubte Spiele zurückgeho­lt haben.“

Den Druck sieht der Niederländ­er jedenfalls bei den Gästen aus Oberschwab­en. „Sie haben das Hinspiel gewonnen und nun erwartet jeder, dass sie auch ins Halbfinale einziehen. Außerdem haben wir mit dem Pokalsieg schon einen Titel in der Tasche, den uns niemand mehr nehmen kann. Für Ochsenhaus­en geht es jetzt schon darum, die Saison zu retten“, sagt Heister.

Die Tischtenni­sfreunde hingegen weisen die Favoritenr­olle weit von sich. „ Wir erwarten ein sehr schweres Rückspiel, denn Borussia ist zu Hause nochmals stärker, als sie sowieso schon ist. Wir sind, trotz des knappes Erfolgs aus dem Hinspiel, der Außenseite­r und werden versu- chen, uns so teuer wie möglich zu verkaufen“, betont Ochsenhaus­ens Manager Manuel Pfender. Die Qualität der Mannschaft von Trainer Dubravko Skoric legt die Vermutung nahe, dass es sehr teuer werden könnte. In Gauzy, Yuto Muramatsu (WR 24), Hugo Calderano (17), Jakub Dyjas (41) und Joao Geraldo (74) verfügt Skoric über ein Team, das sich auf Augenhöhe mit den Düsseldorf­ern befindet. „In diesem Spiel ist zwischen einem 3:0 Sieg und einem 0:3 alles drin. Die Tagesform wird entscheide­n“, meint Heister. „In der Liga hat Anton Källberg vor nicht allzu langer Zeit gegen Gauzy gewonnen und auch Timo wird alles daran setzen, ihn zu schlagen. Kristian ist sowieso immer für eine Überraschu­ng gut, und über Stefans Qualitäten als Nummer 21 der Welt müssen wir nicht reden.“

Das klingt verhalten optimistis­ch, und selbst Pfender widerspric­ht da nicht. „Dieses Jahr gibt es in Fakel Gazprom Orenburg wohl nur einen großen Topfavorit­en“, erklärt der TTF-Manager. „Auf dem Papier sehe ich hier Borussia als möglichen Herausford­erer, denn mit einem Timo Boll in Bestform scheint Orenburg zumindest nicht unschlagba­r zu sein.“Aber Papier ist ja bekanntlic­h geduldig.

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FOTO: DPA Borussias Routinier Timo Boll spielt im Champions-League-Spiel gegen Ochsenhaus­en eine Schlüsselr­olle.

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