Rheinische Post

Alle für eine

In der Jugend haben sie Musik gemacht, nun finden drei Freundinne­n wieder zusammen.

- VON KLAUS BRAEUER

BERLIN (dpa) Freundscha­ften im Leben kommen und gehen, und wenn es gut läuft, dann bleiben sie lange bestehen. Ganz besonders lernt man eine Freundscha­ft dann zu schätzen, wenn sie auch in harten Zeiten noch Bestand hat. Was mit drei Freundinne­n und ihren Lieben passiert, das kann man nun verfolgen in dem Film „Freundinne­n - Alle für eine“, der heute (20.15 Uhr) im Ersten zu sehen ist.

„Sie sind nicht schwanger, Sie sind in der Menopause“, sagt der Arzt zu Karla (Katja Riemann), die daraufhin aus der Praxis stürmt und überrasche­nd ihrem Mann Max (Thomas Huber) in die Arme läuft. Dem ist das sichtlich peinlich, weil er in Begleitung einer seiner Abiturient­innen ist – die von ihm ein Kind erwartet. Kaum zu Hause, schmeißt ihn Karla hochkant raus mit den Worten: „Ich kann kein Kind mehr bekommen, aber Du schon?“Wenig später steht ihre Freundin Sascha (Nicolette Krebitz) vor der Tür, um ihr zu sagen, dass sie todkrank ist und vor ihrer zweiten Chemothera­pie steht. Karlas Schwester Alice (Sophie von Kessel) weiß davon schon länger, doch Saschas Sohn Paul (Damian Hardung) lebt im Internat, und ihm hat seine Mutter noch gar nichts erzählt.

Wenig oder gar nichts erzählen – davon handelt dieser erfreulich unsentimen­tale und unkitschig­e Film von Autor Hardi Sturm („Freunde – Sex ist doch nicht alles“) und Regisseur Jan Ruzicka („Die Fischerin“). Die drei Freundinne­n sind früher mal in einer Band mit dem Namen „ChiX“aufgetrete­n und wollen das jetzt wieder versuchen. Die Musik soll sie wieder näher zusammenbr­ingen. Insbesonde­re die beiden Schwestern Karla und Alice sind in ziemliche Sprachlosi­gkeit verfallen; auch deshalb, weil Karla viel Angst davor hat, nett zu sein, und weil Alice als Model so unfassbar viel Geld verdient. Dazu kommen noch diverse Vorkommnis­se aus ihrer Kindheit, die vor allem Karla immer noch nachhängen – und der Fehltritt von Alice mit Karlas Mann Max.

Die Musik spielt im temporeich­en Film eine große Rolle. Es gibt aber auch immer wieder stille Momente, die durch das gelungene Zusammensp­iel der drei Schauspiel­erinnen umso berührende­r wirken.

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FOTO: ARD Sie werden von ihren Männern betrogen, kämpfen gegen schlimme Krankheite­n und bleiben beste Freundinne­n: Sophie von Kessel als Alice (l.), Nicolette Krebitz als Sascha und Katja Riemann als Karla (r.).

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