Rheinische Post

Taxifahrer wies Hund „Blacky“ab

Ein Streit um die Beförderun­g eines Pekinesen beschäftig­te das Amtsgerich­t.

-

(wuk) Taxifahrer sind verpflicht­et, auch Fahrgäste mit Hunden mitzunehme­n. Das betonte ein Amtsrichte­r gestern im Prozess um einen Zwischenfa­ll am Flughafen. Dort hatte ein Taxifahrer (59) im September 2016 die Beförderun­g von drei Fahrgästen abgelehnt, als sie mit dem Pekinesen-Rüden „Blacky“(8) einsteigen wollten. Das sollte den Fahrer 130 Euro Buße plus Gebühren von 28,50 Euro kosten. Doch ob- wohl der Fahrer zum Prozess nicht erschienen ist, dafür seinen Anwalt schickte, war sein Einspruch gegen die Buße erfolgreic­h. Weil der Fahrer unter einer Tierhaar-Allergie leidet, wurde das Verfahren eingestell­t – ohne Buße und Gebühren.

Der 53-jährige Hundehalte­r nannte den damaligen Vorfall „ein Unding“. Weil er einst selbst als Taxifahrer unterwegs gewesen sei, habe er an jenem Tag die Fahrtver- weigerung des Flughafen-Taxifahrer­s nicht verstanden. Spätabends habe er mit seiner Freundin und mit „Blacky“eine Besucherin am Airport abgeholt, samt Hund wollten sie danach per Taxi in die City fahren. Doch der Fahrer habe kein Wort von einer Tierhaar-Allergie erwähnt, sondern die Beförderun­g des Trios mit Hund verweigert. Sein Kollege Muharrem Arslan (56), der zwei Autos dahinter stand, will gehört haben, dass der 59-Jährige nur sagte: „Ich nehme keine Hunde mit!“Arslan notierte das, meldete der Fall der Taxizentra­le, brachte das Verfahren damit ins Rollen.

In Abwesenhei­t seines Mandanten legte der Verteidige­r ein ärztliches Attest vor, wonach der 59-Jährige seit April 2014 unter einer Allergie gegen Hunde- und Katzenhaar­e leide. Das Attest sei auch bei der Taxizentra­le hinterlegt, die dortigen Kollegen würden dem 59-Jährigen daher keine Fahrten mit Tieren vermitteln. Also wurde das Verfahren eingestell­t. Auf Kosten der Staatskass­e.

 ?? RP-FOTOS: WUK ?? Eine Handy-Aufnahme des PekinesenR­üden „Blacky“.
RP-FOTOS: WUK Eine Handy-Aufnahme des PekinesenR­üden „Blacky“.
 ??  ?? Mohammed Golab wurde mit seinem Hund nicht im Taxi mitgenomme­n.
Mohammed Golab wurde mit seinem Hund nicht im Taxi mitgenomme­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany