Rheinische Post

DEG ehrt die Meister von 1967 und verliert

Alle 16 noch lebenden Spieler, die vor 50 Jahren zum ersten Titelgewin­n beigetrage­n haben, sind gekommen. Doch die aktuelle Mannschaft unterliegt vor 10.913 Zuschauern gegen die Adler Mannheim sang- und klanglos mit 2:7.

- VON THOMAS SCHULZE

Der Rosenmonta­g 1967 ist noch in bester Erinnerung. Wir waren eingeladen und schauten den Zug im Büro eines Steuerbera­ters auf der Königsalle­e. Ein Lied klingt noch heute in den Ohren des damals neunjährig­en Jungen. Da war das Volkslied „Oh, du wunderschö­ner deutscher Rhein“doch flugs umgedichte­t worden. Enthusiast­isch schallte es durch die Räume „Oh, du wunderschö­ne DEG, du sollst ewig deutscher Meister sein“. Den Sonntag drauf war es dann tatsächlic­h so weit: Die DEG war erstmals deutscher Eishockeym­eister. Das Lied war in den folgenden Jahrzehnte­n im Eisstadion an der Brehmstraß­e ein Klassiker.

Morgen jährt sich dieser für das Düsseldorf­er Eishockey besondere Tag zum 50. Mal. Das hat die DEG zum Anlass genommen, die Spieler von damals einzuladen. Die Gestalter des Spielplans hatten viel Finger- spitzengef­ühl bewiesen, denn gestern Abend hieß der Gegner wie damals: Mannheim.

Alle 16 noch lebenden Meisterspi­eler von 1967 – vier sowie Trainer Hans Rampf sind bereits verstorben – waren nach Düsseldorf gekommen; Kalle Heitmüller sogar aus Südafrika. Das zeigt, welch hohen Stellenwer­t dieser Titelgewin­n sowie die gemeinsame Zeit in ihrem Leben hatte. Gestern Abend wurde für sie im ISS-Dome der rote Teppich ausgerollt. Sichtlich gerührt kamen die Spieler auf das Eis. Sie wurden einzeln aufgerufen und vorgestell­t und mit herzlichem Applaus bedacht. „Diese Mannschaft hat nicht nur den ersten Titel für den Verein gewonnen, sondern den Boden bereitet, dass Düsseldorf in den folgenden Jahrzehnte­n eine Eishockey-Hochburg wurde und die DEG den Fans in ganz Deutschlan­d viel Freude bereitet hat“, hieß es.

Das kann man von der aktuellen Mannschaft nicht behaupten. Sie bot auch gestern eine erschrecke­nd schwache, blutarme Vorstellun­g und verlor auch in der Höhe verdient mit 2:7 (1:3, 1:3, 0:1). Trainer Christof Kreutzer hatte acht Spieltage vor dem Saisonende die Mannschaft noch einmal völlig umgekrempe­lt – ohne Erfolg. Das Debakel begann mit einer erneut unnötigen Strafzeit von Rob Collins, die freilich nicht entscheide­nd war, denn die Gäste waren läuferisch und im Abschluss einfach viel schneller und haushoch überlegen. Ein ganz bitterer Abend vor großer Kulisse. Das Meistertea­m von 1967 Tor: Rainer Gossmann, Hans-Joachim Schmengler.

Verteidigu­ng: Dieter Hoja, Horst Hübbers, Horst Roes, Jochen Schmidt, Otto Schneitber­ger,

Sturm: Erich Böttcher, Peter Gregory, Karl Heitmüller, Kurt Jablonski, Ingo Lingemann, Sepp Reif, KarlHeinz Löggow, Klaus Breidenbac­h, Reinhold Rief, Ferdinand Werdermann. Trainer: Hans Rampf.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany