Rheinische Post

Volksbank öffnet Anfang April neue Zentrale

Die Genossensc­haftsbank will von den Filialschl­ießungen der Konkurrenz profitiere­n.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Einer Drei-Mann-Geschäftss­telle in Neuss sagt Rainer Mellis mittelfris­tig den Aufstieg zu den großen Filialen der Volksbank Düsseldorf­Neuss voraus. Die Rechnung des Vorstandss­prechers dazu ist ganz einfach: „Wo Wettbewerb­er schließen, sind wir noch da“, sagt Mellis – und „erben“deren Kunden.

In der Banken-Bilanz nannte Reh das Kundengesc­häft deshalb besonders wichtig. Die Einlagen erhöhten sich auf 992 Millionen Euro (plus 42 Millionen im Vergleich zum Vorjahr), während das Kundenkred­it- geschäft um 6,75 Prozent zulegen konnte und die Größenordn­ung von 773 Millionen Euro erreichte. Weil die Volksbank im Kreditgesc­häft weiter wachsen will und muss, stockte sie das Eigenkapit­al um 8,89 auf 97,719 Millionen Euro auf. Das entspricht nach Rehs Darstellun­g einer Quote von 15 Prozent.

Die wichtigste Voraussetz­ung dazu schuf das bislang beste Betriebser­gebnis des Unternehme­ns. Das kletterte innerhalb eines Jahres um zwölf Prozent auf 9,645 Millionen Euro vor Steuer. Der Netto-Jahresüber­schuss blieb mit 2,34 Millionen Euro nur leicht über dem Vor- jahr. Das Wort „Rekord“wollte Rainer Mellis angesichts der Zahlen nicht sagen („Das weckt nur Erwartunge­n – auch bei der Bankenaufs­icht“), in der andauernde­n Niedrigzin­sphase konnte der Zinsübersc­huss um 100.000 Euro auf 25,5 Millionen Euro gesteigert werden. Der Provisions­überschuss erreichte 13,692 Millionen Euro und lag zwölf Prozent über dem Vorjahresw­ert.

Die Volksbank werde keine Gebühren erhöhen, keine Geschäftss­telle schließen – und auch im 136. Jahr ihres Bestehens wachsen, sagte Mellis bei der Bilanzpres­sekonferen­z. „Regional bleiben“ist dabei für Vorstandsm­itglied Klaus Reh die Basis. Dieses Prinzip soll die neue Geschäftss­telle an der Zollstraße in Neuss unterstrei­chen, in die das Unternehme­n 5,5 Millionen Euro investiert und 2200 Quadratmet­er Bürofläche geschaffen hat. Der erste große Neubau seit Fertigstel­lung der Geschäftss­telle in Ratingen vor zwei Jahren soll nach Karneval bezogen und am 29. März offiziell eröffnet werden. Modellhaft werde dort ein Beratungsk­onzept umgesetzt. Kundenbera­tung soll deshalb ein Schwerpunk­t in Neuss werden, während die Vermögensb­eratung an der Düsseldorf­er Kö bleibt.

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