Kreutzer kapituliert
An der bitteren 2:7-Niederlage gegen Mannheim nach einer blutarmen Vorstellung hatte auch Trainer Christof Kreutzer seinen Anteil. Er hatte die vier Sturmreihen total durcheinander gewirbelt – auch die einzig funktionierende.
In der Stadt wird großflächig für die letzten drei Heimspiele der Düsseldorfer EG gegen Nürnberg, Krefeld und Augsburg geworben. „Endspurt“, steht darauf zu lesen. Dabei befindet sich die Mannschaft längst im Urlaubsmodus. Und selbst wenn es jetzt noch einen Endspurt gäbe, er käme viel zu spät.
Die vorletzte Chance hat die DEG an diesem Wochenende verspielt. Was sie vor 11.000 Zuschauern bei der 2:7-Pleite gegen Mannheim bot, war beschämend. Sie war nicht nur in allen Bereichen schlechter, was zu akzeptieren gewesen wäre. Vielmehr schlichen die Spieler seltsam leb- und lustlos über das Eis, so dass ein Teil der Fans in der Kurve nach dem zweiten Drittel die Halle verließ und andere offen von Arbeitsverweigerung sprachen.
Ein anderer, der nicht auf dem Eis, sondern hinter der Bande stand, hatte seinen Anteil daran. Zwei Wochen vor dem Saisonende hatte Trainer Christof Kreutzer die Sturmreihen völlig durcheinander gewirbelt. Mag sein, dass er darin die letzte Chance sah, doch der Schuss ging nach hinten los.
Es dürfte schwerfallen, zu begründen, warum er die in dieser Saison einzig funktionierende Reihe mit Maximilian Kammerer, Rob Collins und Drayson Bowman auseinanderriss, ebenso die zweite, we- nigstens halbwegs starke Formation mit Edi Lewandowski und Alexej Dmitriev (Brandon Yip war gesperrt).
Da drängt sich die Vermutung auf, dass die Kreutzer-Brüder folgende Idee hatten: Kapitän Daniel sollte mit Collins und Bowman die Paradereihe bilden. Sie gingen leer aus. Das Ganze hat auch deshalb einen faden Beigeschmack, weil Daniel Kreutzer nach viermonatiger Verletzungspause erst wieder vier Spiele absolviert hatte. Es wäre mehr als verwunderlich, wenn das in der Mannschaft kein Thema gewesen sein und nicht hier und da für Missstimmung gesorgt haben sollte – zumal es schon mal gewaltig in der Mannschaft geknirscht hatte, als Daniel während seiner Verletzung mit auf der Bank stand. All das zeigt, dass es auch innerhalb der Mannschaft längst nicht mehr stimmt.
Trainer Christof Kreutzer suchte denn auch keine Ausflüchte mehr, bemühte auch nicht mehr den Rechenschieber, sondern gestand: „Manche wollen zu viel, manche machen zu wenig. Wir sind keine Einheit auf dem Eis.“
Dass der Coach nach der Blamage von Freitag die Stürmer Adam Courchaine und Alexander Barta aussortiert hat, kommt viel zu spät. Es sollte nicht verwundern, wenn sie nicht einmal traurig sind, sich vielmehr über ein freies Wochenende ohne lange Busfahrt freuen.