Rheinische Post

Grüne wollen Parkplätze überbauen

- VON ARNE LIEB

Die Grünen wünschen sich mehr Kreativitä­t bei der Suche nach dringend benötigtem Wohnraum – und verweisen auf ein Beispiel aus München. Dort hat eine Wohnungsge­sellschaft einen Parkplatz überbaut: Im Erdgeschos­s parken weiter Autos, darüber befindet sich ein viergescho­ssiges Wohnhaus. Die Düsseldorf­er Stadtverwa­ltung solle stärker nach solchen Beispielen aus anderen Städten schauen, fordert Fraktionss­precher Norbert Czer- winski. „Wir wollen keine Grünfläche­n bebauen, also brauchen wir intelligen­te Lösungen für eine Verdichtun­g in der Innenstadt.“

Mit einer Anfrage im Planungsau­sschuss am Mittwoch wollen die Grünen einen ersten Schritt für solche Lösungen machen. So wollen sie von der Verwaltung erfahren, welche städtische­n Gewerbeimm­obilien in Wohnraum umgewandel­t werden könnten. Außerdem wollen sie prüfen lassen, ob sich städtische Immobilien um weitere Geschosse aufstocken lassen. Die Fraktion hofft, dass sich so insbesonde­re mehr Wohnungen im unteren Preissegme­nt schaffen lassen. Die bisherigen Pläne würden „auch perspektiv­isch“nicht den Bedarf decken können, heißt es in der Anfrage.

Als dritte Idee verweisen sie auf das Vorbild aus München, wo die städtische Wohnungsba­ugesellsch­aft Gewofag ein Pilotproje­kt realisiert hat. Sie schuf 100 Wohnungen, indem sie den Parkplatz des städtische­n Schwimmbad­s Dantebad überbaute. Der Wohnkomple­x steht auf einer Betonkonst­ruktion, darüber sind vier Stockwerke in Holzsystem­bauweise gestaltet. Die Wohnungen werden über das Sozialamt an Haushalte vergeben, die Bedürftigk­eit nachweisen können.

Grünen-Sprecher Czerwinski könnte sich etwa im Umfeld der Heinrich-Heine-Universitä­t ein solches Projekt vorstellen. Dort gebe es viele große Parkplätze. „Da könnte man Wohnungen für Studierend­e schaffen“, sagt er. In der Fraktion denkt man etwa auch über den Parkplatz neben dem Eisstadion an der Brehmstraß­e nach.

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