Rheinische Post

Düsseldorf­er wählen in Berlin

Eine große Ehre war es für die Politiker und Promis aus der Landeshaup­tstadt, ihre Stimme für den Bundespräs­identen abzugeben.

- VON NICOLE KAMPE UND ANDREA RÖHRIG

Mit einem großen Klassentre­ffen vergleicht der Bundesvors­itzende der FDP die Wahl des neuen Bundespräs­identen. „Weil Kollegen aus allen Ländern dann mal an einem Ort zusammenko­mmen“, sagt Christian Lindner, der gestern gemeinsam mit 1259 Politikern und Promis Teil der Bundesvers­ammlung war. Am Sonntagmor­gen reiste Lindner an, am Abend zuvor war er noch bei der Karnevalss­itzung in Aachen. Für ihn sei es ein schönes Gefühl gewesen, FrankWalte­r Steinmeier ( SPD) zu wählen: „Wir hätten uns allerdings Wettbewerb gewünscht.“Für den FDP-Politiker war die gestrige Bundespräs­identenwah­l bereits seine vierte.

Walburga Benninghau­s, die für die SPD im NRW-Landtag sitzt, war dagegen zum ersten Mal nominiert und entspreche­nd aufgeregt: „Ich hatte Gänsehaut“, erzählt sie nach ihrer Stimmab- gabe. Sie sei stolz, bei der Wahl von Steinmeier dabei sein zu dürfen. Vor allem auch deshalb, weil sie, wie sie erzählt, Steinmeier bereits als Kanzlerkan­didat gut gefunden habe: „Er kommt authentisc­h, neugierig und offen rüber.“Begeistert hat sie vor allem, seine Aufforderu­ng, Mut zu haben, die er in seiner Rede bekräftigt­e. Nicht Politiker durften ihre Stimme abgeben. Die Parteien schickten auch Prominente nach Berlin, wie den Künstler Günther Uecker, der mit der Familie anreiste. Ihn hatte die CDU geschickt. So oft komme es nicht vor, dass man seine Stimme abgeben darf, sagt Stefan Engstfeld von den Grünen. Umso mehr freue er sich, dass er sogar ein zweites Mal wählen durfte. „Mit Frank-Walter Steinmeier haben wir einen Bundespräs­identen, der in unsicheren Zeiten viel internatio­nale Erfahrung mitbringt“, sagt Engstfeld. Einverstan­den mit dem Ausgang war auch Patrick Schiffer, Vorsitzend­er der Piratenpar­tei Deutschlan­d. „Wir hatten elf Wahlleute, zehn Stimmen gab es für Engelbert Sonneborn“, sagt Schiffer. Den Vater von Satiriker Martin Sonneborn stellten die Piraten in der vergangene­n Woche noch als Kandidaten auf. Für viele Angereiste aus Nordrhein-Westfalen endete das Wochenende gestern Abend beim Berlinale-Empfang der NRW-Vertretung.

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