Rheinische Post

Rote Karten für die EU, aber viel Engagement für Europa

-

DÜSSELDORF (kess) Das Thema Europa bewegt die Menschen – das war beim „Bürgerdial­og“des Auswärtige­n Amts, der gestern im Kongressze­ntrum unserer Zeitung stattfand, schon nach wenigen Minuten zu spüren. Schnell diskutiert­en nicht nur die Experten auf dem Podium, sondern auch die Gäste angeregt miteinande­r. Dabei kamen Themen wie die Zukunft des Euro, Terror und die Migrations­krise, die Möglichkei­t europäisch­er Atomwaffen und die Gefahr eines französisc­hen EU-Austritts auf den Tisch.

Die Veranstalt­ung begann mit einer Abstimmung: Die Gäste sollten eine rote oder grüne Karte hochhalten, je nachdem, wie zufrieden sie mit der EU sind. Der hier entstande- ne Eindruck, im Publikum säßen viele EU-Skeptiker, bestätigte sich nicht. Im Gegenteil: Viele Teilnehmer argumentie­rten teils leidenscha­ftlich für mehr Solidaritä­t in der EU und weniger Vorurteile gegenüber den Partnersta­aten. Immer wieder schalteten sich auch die beiden Experten auf dem Podium ein: Peter Ptassek, stellvertr­etender Leiter der Europa-Abteilung im Auswärtige­n Amt, und Ulrich von Alemann, Politikwis­senschaftl­er an der Uni Düsseldorf. RP-Chefkorres­pondent Matthias Beermann moderierte den Abend.

Einem Gast, der sich über die Gleichmach­erei in der EU und ihren riesigen Beamtenapp­arat beschwerte, widersprac­h indes nicht nur Alemann, sondern auch eine Vielzahl der Gäste. Sie wiesen vor allem auf die mangelhaft­e Außendarst­ellung der EU hin. „Beamte sind einfach schlecht im Marketing“, sagte einer der Gäste; eine andere Zuschaueri­n forderte, die Jugend mehr in den Blick zu nehmen, „zum Beispiel mit Austauschp­rogrammen“. In einer Sache waren sich alle einig: Zu einem Auseinande­rbrechen der Europäisch­en Union dürfe es nicht kommen. Daran müssten alle arbeiten.

 ??  ?? Die Gäste beim „Bürgerdial­og“sollten mit Karten zeigen, was sie von der EUPolitik halten.
Die Gäste beim „Bürgerdial­og“sollten mit Karten zeigen, was sie von der EUPolitik halten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany