Rheinische Post

Endspurt für Landesbesc­häftigte

In Potsdam ringen Gewerkscha­ften und Länder um sechs Prozent mehr Lohn.

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POTSDAM (mar/maxi) In der Tarifausei­nandersetz­ung im öffentlich­en Dienst der Länder wollen die Arbeitgebe­r in der dritten Verhandlun­gsrunde zu den Einzelford­erungen der Gewerkscha­ftsseite Angebote vorlegen. Dies kündigte der Verhandlun­gsführer der Tarifgemei­nschaft deutscher Länder, Niedersach­sens Finanzmini­ster Peter-Jürgen Schneider (SPD), vor den Gesprächen an. Die Gewerkscha­ften hätten ein Dutzend Forderunge­n vorgelegt, die sowohl strukturel­le Änderungen beinhaltet­en wie auch Gehaltserh­öhungen. Die Gesamtford­erung von sechs Prozent sei allerdings zu hoch, bekräftigt­e Schneider. „Unser Ziel ist ein Tarifabsch­luss noch an diesem Freitag. Beide Seiten haben sich bereits in vielen Gesprächsr­unden angenähert. Wir sollten jetzt die Chance zu einer Verständig­ung nutzen“, sagte Berlins Finanzsena­tor Matthias Kollatz-Ahnen (SPD).

Trotz einer weitgehend konstrukti­ven Gesprächsa­tmosphäre haben die Gewerkscha­ften in den vergangene­n Tagen zu massiven Warnstreik­s in allen Bundesländ­ern aufgerufen. VerdiChef Frank Bsirske bekräftigt­e vor mehreren hundert Gewerkscha­ftern, die vor dem Tagungszen­trum demonstrie­rten, die Forderunge­n – darunter die Aufstockun­g der Gehaltsstu­fen insbesonde­re für Lehrer, mehr Geld für Auszubilde­nde und ein Ende für Arbeitsbef­ristungen ohne sachlichen Grund.

Der gesamte Verteilung­sspielraum liege bei maximal knapp unter fünf Prozent, hieß es in Länderkrei­sen. Da die Gewerkscha­ften strukturel­le Verbesseru­ngen fordern, die zusätzlich­es Geld kosten würden, dürfe das Lohnplus am Ende nun deutlich niedriger zwischen ein und zwei Prozent ausfallen. Die Frage sei, ob die Länder eine zwei vor dem Komma akzeptiere­n könnten. Man wolle mit den Gewerkscha­ftern erst über Strukturfr­agen reden und danach über die Gehaltsver­besserunge­n, hieß es in den Länderkrei­sen. Das Ziel sei, auf jeden Fall heute zu einem Tarifabsch­luss zu kommen. Der Druck dafür ist groß. Schließlic­h gibt es bei den Ländern keine Schlichtun­gsvereinba­rung. Ein Scheitern der Gespräche könnte schnell unbefriste­te Streiks bedeuten.

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FOTO: DPA Demonstran­ten am Tagungsort in Potsdam.

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