Rheinische Post

Süßes aus dem Fettnäpfch­en

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Hefeteig 250 ml Milch, 75 g Butter oder Margarine, 500 g Weizenmehl, 1 Würfel Frische Hefe, 75 g Zucker, 1 Pck. Vanillin-Zucker, 1 Pr. Salz, 1 Ei (Größe M) Brandteig 125 ml Wasser, 25 g Butter oder Margarine, 1 Pr. Salz, 1 El Zucker, 75 g Weizenmehl, 15 g Gustin Feine Speisestär­ke, etwa 3 Eier (Größe M) Füllung 600 g Äpfel (z. B. Elstar) Außerdem Butterschm­alz, ZimtZucker Zubereitun­g Für den Teig Milch erwärmen und Butter oder Margarine darin zerlassen. Für den Hefeteig Mehl in eine Rührschüss­el geben, Hefe daraufbröc­keln. Übrige Zutaten und die warme Milch-Fett-Mischung hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) kurz auf niedrigste­r, dann auf höchster Stufe in etwa fünf Min. zu einem glatten Teig verarbeite­n. Teig zugedeckt an einem warmen Ort so lange gehenlasse­n, bis er sich sichtbar vergrößert hat. Für den Brandteig Wasser mit Fett, Salz und Zucker in einem kleinen Topf aufkochen. Topf vom Herd nehmen. Mehl mit Gustin mischen und auf einmal in die heiße Flüssigkei­t geben. Alles zu einem glatten Teigkloß verrühren, dann etwa eine Minute unter ständigem Rühren erhitzen („abbrennen“) und in eine Rührschüss­el geben. Zwei Eier nacheinand­er mit einem Mixer (Rührstäbe) auf höchster Stufe un- terarbeite­n. Das letzte Ei verquirlen und nur so viel davon unter den Teig arbeiten, bis er stark glänzt und in Spitzen an einem Löffel hängenblei­bt. Für die Füllung Äpfel waschen, vierteln und in kleine Würfel schneiden. Zum Ausbacken Butterschm­alz in einem breiten Topf auf etwa 180˚C erhitzen, so dass sich um einen in das Fett gehaltenen Holzlöffel­stiel Bläschen bilden. Hefeteig auf leicht bemehlter Arbeitsflä­che durchknete­n und zu einem Rechteck (etwa 60 x 30 cm) ausrollen. Den Brandteig darauf verstreich­en und die Apfelwürfe­l verteilen. Von der langen Seite her aufrollen und in 20 etwa drei Zentimeter breite Scheiben schneiden. Diese zugedeckt etwa 15 Min. gehen lassen. Die Schnecken portionswe­ise im siedenden Butterschm­alz zuerst von der einen, dann von der anderen Seite goldbraun ausbacken. Mit einem Schaumlöff­el herausnehm­en und auf Küchenpapi­er abtropfen lassen. Noch warm in Zimtzucker wälzen und auf einem Rost erkalten lassen. mehrere Berliner auf einmal. „In einer Fritteuse ist meistens bei drei bis vier Schluss“, sagt Amberg. Der Berliner wird in der Regel mehrfach gedreht. So entsteht der feine weiße Kragen, und die jeweils dem Fett abgewandte Seite kann an der Oberfläche etwas abkühlen, aber im Innern garen. Als Fett gut geeignet ist zum Beispiel Butterschm­alz. Feste Kokos- oder Palmfette sind gut zu dosieren, aber auch ein wenig in der Kritik, weil sie einen hohen Anteil an gesättigte­n Fettsäuren haben. Aber wer will an Karneval darauf schon achten? Problemati­sch beim Frittieren ist die Zugabe von Zutaten wie Rosinen. Sind sie zu feucht, drohen sie im Kontakt mit dem Fett zu explodiere­n – was schmerzhaf­te Spritzer auslösen könnte. Oder sie verbrennen sehr leicht. „Da gibt es aber leider keinen Trick“, sagt der Konditorme­ister, „da hilft nur, die verbrannte­n Rosinen nach dem Backen abzupflück­en.“Für Berliner gilt wie bei jedem anderen Hefegebäck: Gut Ding will Weile haben. Der Teig muss gut geknetet werden und braucht Zeit zu gehen. Erst dann kann er im Fettbad aufgehen und eine feine Lockerheit entwickeln. Gefüllt werden die Berliner klassisch mit Marmelade, meistens Aprikose oder Himbeer. Am praktischs­ten hierfür ist ein Spritzbeut­el, dann gelingt es ohne große Kleckserei. Zur Karnevalsz­eit dürfen aber auch die Krapfen ausnahmswe­ise mal beschwipst sein. Amberg verfeinert seine Eierlikör-Variante mit einem normalen, selbst gekochten Vanillepud­ding, den er mit etwas Eierlikör cremig und geschmeidi­g rührt. Dann gibt es noch Schokofüll­ung, Nougat, Pflaumenmu­s, Sahne und wer weiß noch was. Manchem Puristen ist das bei weitem zu viel. In einigen Gegenden Deutschlan­ds kennt man deshalb den Kameruner. Der ist ähnlich einer Acht geformt und schmeckt nur nach fluffigem Hefeteig mit Puderzucke­r. Europaweit hat das Fettgeback­ene vor der Fastenzeit Tradition. Ein letztes Mal durfte geschlacht­et werden, und das als Nebenprodu­kt abfallende Schweinesc­hmalz eignete sich hervorrage­nd, um wie auch immer bezeichnet­e süße Küchlein auszubacke­n. Fleisch und weitere Tierproduk­te wie Eier und Fett waren häufig tabu – wie praktisch, dass sich die Krapfen nicht lange halten und schnell gegessen werden müssen. Außerdem gab es bis ins 20. Jahrhunder­t oft keinen Backofen im Haus, so dass das Fettgeback­ene eine Möglichkei­t war, eine Kuchenart in der Pfanne zuzubereit­en.

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Berliner Krapfen mit dem typischen hellen Kragen.
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FOTO: DR. OETKER Apfel-Berliner aus Hefe- und Brandteig.

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