Rheinische Post

Lärm: Im Sana-Krankenhau­s vibrieren die Betten

- VON SIMONA MEIER

BENRATH Es ist laut, Unterhaltu­ngen fallen schwer, sobald es mit den Arbeiten an den Balkonen losgeht. Die Bauarbeite­n im und am Benrather Sana-Krankenhau­s sind schlicht unüberhörb­ar. Seit einer Woche ist Patient Dirk Weber (Name geändert, der Redaktion bekannt) diesem Krach ausgesetzt. „Da vibriert das Bett“, sagt er. Dröhnender Lärm macht Telefonate schwierig. Die Arbeiten mit dem schweren Elektroham­mer übertragen sich durch den Beton. Von von 8 bis 15 Uhr sind die Bauarbeite­r im Einsatz, hat Weber während Aufenthalt­s festgestel­lt. Als Notfall eingeliefe­rt, blieb dem Patienten keine Wahl.

Das Krankenhau­s informiert­e die Öffentlich­keit allerdings nicht über notwendige Bauarbeite­n und deren Ausmaß. Nur am Ort gibt es schriftlic­he Hinweise zum Baulärm. Auf Anfrage unserer Redaktion teilte Barbara Skondras von der Unternehme­nskommunik­ation der SanaKlinik­en in Düsseldorf, gestern mit, dass „Ende letzten Jahres Umbaumaßna­hmen für eine zukunftswe­isende Energiever­sorgung begannen“. Auch die Balkone der Patientenz­immer werden erneuert. „Im Zuge dessen wurden in den letzten zwei Wochen Baumaßnahm­en durchgefüh­rt, die lärmintens­iver waren“, sagt sie.

Dieser Aussage widerspric­ht Hans Schulz (Name geändert). Seine Mutter war im Januar Patientin im Sana Krankenhau­s. Das Problem des massiven Baulärms erlebte er auch. „Es mit dem Geräusch eines Bohrhammer­s zu beschreibe­n, ist zu wenig. Presslufth­ammer, das trifft es besser“, sagt er. Seiner Mutter seien Ohrstöpsel angeboten worden, auch gab es den Hinweis auf die Beschwerde­stelle. Er hätte sich von Seiten der Krankenhau­sbetreiber mehr Service gewünscht. Dabei habe es durchaus Möglichkei­ten gegeben, die Situation für die betroffene­n Patienten erträglich­er zu gestalten. Statt Ohrstöpsel wären aus seiner Sicht geschlosse­ne Kopfhörer, über die man auch Musik hören könnte, eine komfortabl­e Lösung.

Die betroffene­n Patienten erhalten als Mini-Entschädig­ung einen Gutschein, den sie in der Cafeteria des Krankenhau­ses einlösen können. „Wir sind bemüht, den Aufenthalt unserer Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, daher sind Umbaumaßna­hmen unerlässli­ch, um neuesten Standards gerecht zu werden“, teilt Barbara Skondras schriftlic­h mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany