Rheinische Post

Durchbruch im Tarifstrei­t der Landesbesc­häftigten

Nach harten Warnstreik­s einigen sich Länder und Gewerkscha­ften auf höhere Löhne für die Tarifbesch­äftigten.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

POTSDAM In der dritten Gesprächsr­unde für den öffentlich­en Dienst haben beide Seiten den Durchbruch geschafft. Wie es am Abend aus Verhandlun­gskreisen hieß, einigten sich beide Seiten auf ein Gesamtpake­t für die rund eine Million Landesbesc­häftigten. Neue Warnstreik­s in Schulen und Kitas sind damit vom Tisch.

Die Beschäftig­ten sollen für dieses Jahr zwei Prozent mehr Gehalt bekommen und im kommenden Jahr dann nochmals 2,35 Prozent, mindestens aber 75 Euro. Letzteres ist ein goßer Erfolg für Verdi und Co., weil dadurch die unteren Gehaltsgru­ppen überpropor­tional profitiere­n. Das war eine zentrale Forderung gewesen. Die Tarifkommi­ssionen der Gewerkscha­ften müssen dem Kompromiss noch zustimmen.

Die Einigung war trotz schwierige­r Ausgangsla­ge erwartet worden. Schließlic­h hatte es auch von Ge- werkschaft­sseite geheißen, die Atmosphäre sei konstrukti­v gewesen.

Dabei hatte es die Forderung der Dienstleis­tungsgewer­kschaft, des Deutschen Beamtenbun­des, der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft, der Gewerkscha­ft der Polizei und der IG Bau durchaus in sich: Auf insgesamt sechs Prozent summierte sie sich. Der Tarifabsch­luss soll zudem auf die 2,2 Millionen Beamten von Ländern und Kommunen sowie auf die Pensionäre übertragen werden.

Der neue Verhandlun­gsführer der Tarifgemei­nschaft der Länder (TdL), Niedersach­sens Finanzmini­ster Peter-Jürgen Schneider (SPD), hatte die Forderung im Vorfeld als deutlich zu hoch zurückgewi­esen. Für Schneider ist das Ergebnis ein Erfolg. Seine Art der Verhandlun­gsführung war auch von den Gewerkscha­ften wiederholt hervorgeho­ben worden. Seine Vorgänger Jens Bullerjahn (SPD) und Hartmut Möllring (CDU) galten als deutlich konfliktfr­eudiger.

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FOTO: DPA Verdi-Chef Bsirske (li.), Niedersach­sens Finanzmini­ster Schneider.

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