Rheinische Post

Kraft Heinz blitzt mit Angebot für Unilever ab

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LONDON (dpa) Der US-Lebensmitt­elriese Kraft Heinz hat Interesse an einer Übernahme des Konsumgüte­rkonzerns Unilever angemeldet. Die Amerikaner bestätigte­n, dem britisch-niederländ­ischen Hersteller von Dove-Seife, Axe-Duschgel und Lipton-Tee eine Fusion angeboten zu haben. Laut einer Mitteilung von Unilever hat Kraft Heinz einen Kaufpreis von rund 143 Milliarden Dollar (134 Milliarden Euro) vorgeschla­gen. Das sei jedoch zu wenig, um ins Geschäft zu kommen.

Unilever hält sich durch die Offerte – die mit 49,61 Dollar je Aktie einen Aufschlag von 18 Prozent auf den letzten Schlusskur­s darstellt – für „fundamenta­l unterbewer­tet“. „Unilever sieht keine Basis für weitere Diskussion­en“, verkündete der Konzern. Kraft Heinz hatte zuvor bereits erklärt, weiter auf einen Zusammensc­hluss drängen zu wollen. Es sei aber nicht sicher, ob ein verbindlic­hes Angebot zustande komme.

Eine Fusion der Branchensc­hwergewich­te hätte riesige Ausmaße und würde einige der bekanntest­en Verbrauche­rprodukte weltweit unter einem Dach vereinen. Bei Anlegern sorgte die Nachricht für starke Reaktionen. Unilever-Aktien legten etwa an der Börse in Amsterdam zeitweise um fast zehn Prozent zu, während die von Kraft Heinz im vorbörslic­hen US-Handel um knapp fünf Prozent stiegen.

Kraft Heinz wird von der brasiliani­schen Private-Equity-Gesellscha­ft 3G Capital kontrollie­rt, die mit dem Philadelph­ia- und Capri-SonneHerst­eller und der Ketchup-Ikone 2015 zwei US-Traditions­marken zusammenge­führt hatte. Die Fusion hatte auch der Starinvest­or und Multimilli­ardär Warren Buffett mit seiner Firma Berkshire Hathaway maßgeblich mit eingefädel­t. Zuletzt war an den Finanzmärk­ten verstärkt über weitere gemeinsame Deals spekuliert worden.

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