Mieter im Living Circle ohne Internet
Viele Wohnungen im neuen Appartementkomplex an der Grafenberger Allee werden erst in diesen Tagen fertig. Mieter wie Robert Kotowski, die schon Ende Oktober eingezogen sind, ärgern sich über fehlendes Internet.
Robert Kotowski ist Ende Oktober in den Appartementkomplex eingezogen. Auf einen Internetanschluss wartet er immer noch.
Am 26. Oktober vergangenen Jahres ist Robert Kotowski in seine neue Wohnung gezogen. Er ist einer der ersten Mieter im Living Circle an der Grafenberger Allee, wo aus einem Bürogebäude ein Wohnkomplex wurde. Seitdem aber hakt es noch an so manchen Stellen, der Boden in seiner Wohnung sei nicht versiegelt worden, so dass heute schon die ersten Kratzer zu sehen sind.
Die Heizungen in seinem Appartement lassen sich ebenfalls nicht richtig regulieren, „am schlimmsten aber ist, dass wir seit Monaten kein Internet haben“, sagt der 70-Jährige. Dutzende Male hat Kotowski schon Kontakt gesucht zum Eigentümer Catella, „fast nie habe ich eine Antwort bekommen“. Zur Überbrückung hat sich Robert Kotowski einen Internet-Stick gekauft, zwei Euro kostet der ihn am Tag, „ich muss doch meine E-Mails lesen und schreiben können“, sagt er.
Klaus Franken von Catella räumt Probleme ein, „tatsächlich sind noch einige Wohnungen ohne Internet“. Die Größe des Projekts sei natürlich mit besonderen Herausforderungen verbunden. Bislang seien 126 Mieter eingezogen, ein paar der insgesamt 340 Einheiten seien noch nicht einmal fertiggestellt. Bei Neubauten sei es nicht unüblich, dass Mängelnachbereitungen auftreten. „Trotzdem ist das sehr ärgerlich für die Mieter“, sagt Franken, der hofft, dass sich die Schwierigkeiten mit dem Internet bald lösen. „Für alle betroffenen Mieter wurden und werden die Kosten für einen Internet-Stick getragen“, sagt der Ingenieur. „Dieses Angebot ist bei mir nicht angekommen“, entgegnet Robert Kotowski.
Warum die Anschlüsse bisher noch nicht in allen Wohnungen funktionieren, das weiß Claus Franken nicht: „Bislang konnte noch nicht festgestellt werden, ob das Problem bauseits oder seitens der Netzbetreiber begründet ist.“Die Telekommunikationsgesellschaft NetCologne, die von Catella für die Verlegung von Strom-, Internet-, Telefon- und TV-Leitungen im Living Circle beauftragt wurde, sagt, ein weiterer Dienstleister sei für die Innenhausverkabelung zuständig gewesen, über die die Bewoh- ner an das Netz angeschlossen würden.
„Leider wurde diese nicht korrekt ausgeführt, so dass wir bis heute nicht in der Lage sind, unsere Dienste zur Verfügung zu stellen“, sagt Jennifer Becker von NetCologne. Im Augenblick warte man bei dem Kölner Unternehmen auf ein Gutachten, „bedauerlicherweise hat NetCologne darauf keinen Einfluss“, sagt Becker.
Robert Kotowski jedenfalls würde sich mehr Aufmerksamkeit vom Eigentümer wünschen bei seinen Anliegen. „Vielleicht interessiert ihn ja ein tieferer Blick hinter die Kulissen von diesem mehr als ungewöhnlichen Projekt“, sagt Franken.