Rheinische Post

Vorfreude auf den Grand Départ ist spürbar

Der ADFC testet die Strecken der beiden ersten Etappen in Düsseldorf. Zwei Straßenbah­nen fahren jetzt im Tour-de-France-Outfit.

- VON MARC INGEL

Gegen 11 Uhr schauen Bruno Reble und ein paar Mitstreite­r am Café Velo gestern noch etwas neidisch auf die vielen Menschen, die am Marktplatz der Einladung der Prinzengar­de Rot-Weiss zum Biwak gefolgt sind. Der Tourenleit­er des ADFC (Allgemeine­r Deutscher Fahrrad Club) hatte aufgerufen, mit ihm zusammen auf zwei Rädern die erste Etappe der Tour de France abzufahren. „Die Vorfreude auf den Grand Départ wird täglich größer, und sie wird nach Karneval bestimmt erst richtig Fahrt aufnehmen“, sagt Reble überzeugt.

Um 11.11 Uhr, dem an die närrische Zeit angepasste­n Starttermi­n, sind es dann doch immerhin gut ein Dutzend Radfahrer, die, wetterfest ausgestatt­et, mit dem ADFC die Prologstre­cke der Einzelzeit­fahrer am 1. Juli in Angriff nehmen wollen. „Das soll hier kein Rennen werden, wir wollen die 13,9 Kilometer gemütlich abfahren und auch mal einen Halt machen. Und wer das Einzelzeit­fahren im Sommer dann womöglich im Fernsehen verfolgt, kann sagen, genau die Strecke habe ich auch schon zurückgele­gt“, sagt Reble.

Karnevalss­onntag wird noch einmal pausiert, danach will der ADFC nach Möglichkei­t jeden Sonntag um diese Zeit die Prolog-Testfahrt anbieten (aktuelle Informatio­nen unter www.adfc-nrw.de, dann „ADFC vor Ort“). Auch für die knapp 50 Kilometer lange zweite Etappe ins Neandertal und zurück soll es Angebote für Rennradfah­rer geben. Darüber hinaus plant Reble eine Art Ral- lye: „Dabei können die Teilnehmer unterwegs bei einigen Zwischenst­opps ein Quiz mit Fragen zu Düsseldorf, aber auch zu Tour-deFrance-Legenden lösen.“Entspreche­nde Unterlagen will er nach Karneval im Café Velo am Marktplatz abgeben, die könnten dann auch jeder selbst abholen und die Stadtrally­e im Alleingang durchführe­n. „Ich hoffe noch, dass ich die Stadt überreden kann, dafür einen Preis zu stiften. Vielleicht eine Reise nach Paris – ist gar nicht so teuer“, sagt Reble.

Auch bei der Rheinbahn wächst inzwischen spürbar die Lust auf die Tour de France in Düsseldorf. Nach- dem seit acht Wochen bereits auf Bussen der Rheinbahn das Motto des Grand Départ aufgegriff­en wurde, sind nun auch zwei Straßenbah­nen im Radsport-Dress unterwegs. Außen zeigen sich die beiden Bahnen im Tour-de-France-Outfit. Im Innenraum können die Fahrgäste alles Wissenswer­te rund um das bedeutends­te Radrennen der Welt entdecken: An der Decke sind Fakten von den Anfängen der Tour bis heute zusammenge­tragen. An den Seitenwänd­en finden sich Informatio­nen zu den ersten beiden Etappen, der Kleiderord­nung der Tour de France, den deutschen Top-Fahrern sowie den Events rund um den Tourstart am 1. und 2. Juli in Düsseldorf. Die beiden „Tour-Bahnen“sollen auf verschiede­nen Linien in Düsseldorf eingesetzt werden. „Wir freuen uns, die beiden Motto-Bahnen auf die Schiene zu bringen“, sagt Oberbürger­meister Thomas Geisel. „Jeden Tag erhalten so Hunderte Fahrgäste spannende Details rund um die Tour de France, die nach 30 Jahren 2017 endlich wieder in Deutschlan­d startet. Die Mottobahne­n machen Lust auf den Grand Départ und stimmen ganz Düsseldorf auf das Radsportfe­st in der Landeshaup­tstadt ein.“

Michael Clausecker, Vorstandss­precher der Rheinbahn, erklärt, dass die Rheinbahn die Tour de France in Düsseldorf aktiv nutzen und zeigen wolle, dass Fahrrad und Rheinbahn für immer mehr Menschen die ideale Verbindung bieten würden. „Unsere gebrandete­n Fahrzeuge rollen als Eyecatcher durch die ganze Stadt und werben für den Grand Départ. Das wird ein tolles Event für die Stadt und die Region, und wir freuen uns darauf, ein Teil davon zu sein“, sagt Clausecker.

Die Stadt kann neben der Rheinbahn mit Messe, Stadtwerke und Flughafen auf drei weitere offizielle Unterstütz­er zählen. „Vom Grand Départ wird die Bekannthei­t Düsseldorf­s und der Region profitiere­n. Die vielen tausend Besucher an der Strecke und die Millionen an den Fernsehern werden sehen, wie schön es bei uns im Rheinland ist“, sagt Thomas Schnalke, Sprecher der Flughafeng­eschäftsfü­hrung, und gibt damit stellvertr­etend der Hoffnung Ausdruck, dass die Vorfreude auf die Tour weiter steigen wird.

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RP-FOTO: MARC INGEL Bruno Reble (3.v.l.) und ein Dutzend weiterer Radler testeten gestern die Prologstre­cke der Tour de France in Düsseldorf.
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Thomas Geisel, Manfred Abrahams (Stadtwerke), Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche, Werner Dornscheid­t (Messe), Michael Clausecker (Rheinbahn) und Thomas Schnalke (Flughafen, v.l.) sind von der Mottobahn angetan.

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