Rheinische Post

RRX: Bürger-Lösung ist machbar

Wunsch der Angermund könnte technisch umgesetzt werden.

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

Bei aller Uneinigkei­t, die zwischen den Angermunde­r Bürgern und der Deutschen Bahn (DB) weiterhin herrscht, gibt es in einem Punkt Konsens: Eine Einhausung der Bahnstreck­e im Düsseldorf­er Norden ist grundsätzl­ich machbar. So steht es im Protokoll des Runden Tisches Angermund, das gestern Abend vorgestell­t wurde. Ob dieser Wunsch der Anwohner Wirklichke­it wird, entscheide­t sich nun auf mehreren politische­n Ebenen.

Am Runden Tisch waren Vertreter aus dem Stadtteil, von der Bahn und aus dem Rathaus zusammenge­kommen, um herauszufi­nden, ob die Idee der Angermunde­r überhaupt realistisc­h ist – andernfall­s würde ein Vergleich mit dem Vorschlag der DB keinen Sinn machen. Das Unternehme­n favorisier­t vier Meter hohe Schallschu­tzwände entlang der geplanten RRX-Strecke. Die Einhausung ist dagegen ein Tunnel, der teils unter der Erde liegt und in Teilen bis zu fünf Meter aus dem Boden ragt.

Da diese Einhausung nun eine echte Alternativ­e darstellt, werden nun die Vorzüge und Nachteile der beiden Lösungen erörtert. Dass die Auseinande­rsetzung heftig wird, zeigte sich auch gestern Abend schon. Die Bahn präsentier­te die Einhausung als grauen Kasten mitten durch den Ort, die Angermunde­r verglichen sie mit dem Tunnel am Staufenpla­tz in Grafenberg. Die Bahn preist ihre Lärmschutz­wände, die Bürgerinit­iative zeigte Bilder von mit Graffiti beschmiert­en Wänden und sprach von der Teilung Angermunds. Eine wesentlich­e Rolle werden auch die Ausgaben spielen. Laut Protokoll wird der Rohbau der Einhausung auf 218,7 Millionen Euro geschätzt, die Bahn gibt für ihre Variante Kosten von rund 55 Millionen Euro an.

Der Fortgang des Verfahrens liegt nun in Händen der Politiker in Stadt und Bund. Sie müssen entscheide­n, ob nun konkrete Pläne für die Einhausung in Auftrag gegeben werden und sie müssten in Berlin den Antrag stellen, dass aus dem Bundesverk­ehrswegepl­an die entspreche­nden Mittel zur Verfügung gestellt werden.

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RP-FOTO: CHRISTIAN HERRENDORF Bürger aus Angermund äußerten gestern Abend vor dem Rathaus auf Plakaten ihre Wünsche an die Politiker.

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