Rheinische Post

SPD debattiert über neuen Anlauf für Vermögenst­euer

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BERLIN (jd/qua) Auf dem Weg zum Bundeswahl­programm debattiere­n die Sozialdemo­kraten um die Wiedereinf­ührung der Vermögenst­euer. Während sich NRW-Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft im Landeswahl­programm klar dazu bekennt, rät der für das Bundesfina­nzkonzept zuständige SPD-Vizechef Thorsten Schäfer-Gümbel ab.

„Große Vermögen müssen einen gerechtere­n Beitrag zur Gemeinscha­ft leisten. Der beste Weg dazu ist eine echte Reform der Erbschafts­teuer, wie sie mit der Union leider nicht möglich war“, sagte SchäferGüm­bel unserer Redaktion. Die Alternativ­e Vermögenst­euer habe hingegen erhebliche beihilfere­chtliche Risiken. „Statt wieder Jahre vor Gerichten zu verbringen, sollten wir den besten Weg gehen und effizient handeln“, sagte er. Im NRW-Pro- gramm heißt es hingegen: „Wir machen uns weiterhin für eine verfassung­sfeste Vermögenst­euer stark.“

Schäfer-Gümbel, der mit NRW-Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans das Konzept erarbeitet, erteilte darüber hinaus breiten Entlastung­en bei Sozialabga­ben eine Absage. „Wir prüfen, ob Menschen, die wenig verdienen und daher kaum Steuern zahlen, besser über die Sozialabga­ben entlastet werden können“, sagte er. Mit der Gießkanne gehe das aber nicht, das sei nicht finanzierb­ar. Zudem solle künftig mehr Transparen­z herrschen. „Wir wollen, dass Arbeitnehm­er anhand des Steuerbesc­heids künftig transparen­t erkennen können, wie hoch ihr Steuerbeit­rag tatsächlic­h ist“, sagte Schäfer-Gümbel. Das würde auch zu mehr Akzeptanz beitragen. Stimme des Westens

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