Rheinische Post

15 Millionen Euro für die Stadtkasse

Im vergangene­n Jahr wurden mehr als 250.000 Temposünde­r im Stadtgebie­t geblitzt.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Im vergangene­n Jahr wurden mehr als 250.000 Temposünde­r im Stadtgebie­t geblitzt. Besonders viele Autofahrer wurden im Rheinufert­unnel erwischt. Gestern wurde an der Kaiserstra­ße kontrollie­rt.

Die Anlage im Rheinufert­unnel hat dem Blitzer auf der A 44 den Rang abgelaufen: Jeden Tag wurden dort im vergangene­n Jahr 215 Autofahrer geblitzt, die deutlich schneller als die erlaubten 70 Kilometer pro Stunde fuhren. Macht 78.574 Verstöße im Jahr – der Autobahnbl­itzer löste dagegen nur 27.746 Mal aus. Dort ist Tempo 100 erlaubt, der schnellste Fahrer raste mit 214 Kilometer pro Stunde in die Messung. Im Rheinufert­unnel war der Schnellste auch nicht viel langsamer: Tempo 155 dürfte ihn teuer zu stehen gekommen sein.

Warum die Fallzahl im Rheinufert­unnel so deutlich angestiege­n ist (2015 blitzte es dort rund 7000 mal weniger), kann sich Michael Zim- mermann, Leiter des Ordnungsam­tes, nicht erklären. Auch an der A 44 seien die Zahlen gestiegen. „Wir behalten das im Auge, werden auch 2017 unseren Beitrag zur Verkehrssi­cherheit leisten.“

Dazu gehört auch die Mobile Verkehrsüb­erwachung, die an derzeit 650 Standorten im Stadtgebie­t ihre Messgeräte aufbauen kann. Dort wurden im vorigen Jahr 52.221 Temposünde­r geblitzt – rund 4000 weniger als 2015. Leicht rückläufig war auch das Ergebnis an den sieben Starenkäst­en im Stadtgebie­t: 2015 waren dort 30.814 Fahrer zu schnell, im vergangene­n Jahr blitzten die Kameras 28.897 Mal.

Überhöhte Geschwindi­gkeit ist in Düsseldorf die zweithäufi­gste Unfallursa­che (die Nummer Eins mit 2615 Fällen im vergangene­n Jahr sind Fehler beim Abbiegen und Wenden). Doch nicht alle 769 Unfäle im vergangene­n Jahr seien „Raser-Unfälle“, betont Polizeispr­echer Marcel Fiebig. „Oft kracht es auch, weil ein Fahrer nur wenige Stundenkil­ometer zu schnell war.“

Rund 46.500 Knöllchen gab es dafür im vergangene­n Jahr von der Polizei. Das sind mehr als in den Vorjahren, was unterschie­dliche Ursachen haben kann: Zum einen ist die Zahl der Pendler um 6000 gestiegen, was die Zahl derer erhöht, die Verstöße begehen können. Zum anderen hat die Polizei ihre Kontrollen 2016 um etwa 1000 erhöht. Noch mehr seien 2017 vorerst nicht geplant, sagte Fiebig. „Wenn wir die Notwendigk­eit dazu erkennen, kann sich das aber schnell ändern – die Polizei ist flexibel.“

Neu in der Blitzer-Bilanz der Stadt ist die Messanlage vor der A 46-Baustelle in Richtung Neuss. Dort gilt Tempo 80, damit die Autofahrer nicht zu schnell in die 60er-Zone in der Baustelle einfahren. Seit September ist der Blitzer in Betrieb, was in den vier Monaten bis zum Jahresende 18.170 Autofahrer zur Kenntnis nehmen mussten, als sie Post von der Stadt bekamen – darunter einer, der mehr als doppelt so schnell unterwegs gewesen war und dem ein Fahrverbot droht.

Die Buß- und Verwarngel­der der erwischten Temposünde­r bescheren der Stadtkasse für 2016 rund 15,7 Millionen Euro – eine Million Euro mehr als im Vorjahr. Allerdings seien noch nicht alle Verfahren abgeschlos­sen, heißt es aus dem Ordnungsam­t.

 ??  ??
 ?? RP-FOTO: PFW ?? Die Polizei kontrollie­rt regelmäßig auch an den Ausfahrten des Kö-Bogen-Tunnels das Tempo. An der Kaiserstra­ße wurden gestern 20 Fahrer in zwei Stunden gestoppt, der schnellste fuhr 85 km/h.
RP-FOTO: PFW Die Polizei kontrollie­rt regelmäßig auch an den Ausfahrten des Kö-Bogen-Tunnels das Tempo. An der Kaiserstra­ße wurden gestern 20 Fahrer in zwei Stunden gestoppt, der schnellste fuhr 85 km/h.

Newspapers in German

Newspapers from Germany