Rheinische Post

Gymnasien fürchten Klagen von Eltern

Wenn zu viele Anmeldunge­n vorliegen, entscheide­t das Los. Heute startet die zweite Anmeldepha­se.

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Wenn zu viele Anmeldunge­n vorliegen, entscheide­t das Los. Heute startet die zweite Anmeldepha­se.

(arl) Ab heute können sich Eltern im zweiten Anlauf um einen Platz für ihre Kinder auf den städtische­n Gymnasien bemühen. Wer bei der ersten Runde nicht zum Zug kam, muss sich nun an die Schulen wenden, die noch freie Plätze zur Verfügung haben. Sieben städtische Schulen vermeldete­n nach Runde eins noch Kapazität, besonders beliebte Gymnasien sind hingegen für das kommende Schuljahr bereits voll.

Das sorgt, wie berichtet, unter anderem in Gerresheim für Frust bei Eltern. Denn auch Kinder, die sogar in fußläufige­r Nähe der beiden Gymnasien im Stadtteil wohnen, wurden abgewiesen und müssen nun in einen anderen Stadtteil fahren. „Ich kann den Frust der Eltern verstehen“, sagt die kommissari­sche Schulleite­rin des Gymnasiums am Poth, Cornelia Wilfert. „Wir haben aber leider schon räumlich keine Möglichkei­t, noch mehr Kinder aufzunehme­n.“Von 168 angemeldet­en Kindern musste das Gerresheim­er Gymnasium daher 23 abweisen. Bei der Auswahl galt: Alle Kinder, deren Geschwiste­r bereits die Schule besuchen, wurden genommen. Ansonsten entschied ein Losverfahr­en, das die Schulleite­rin mit mehreren Kollegen als Zeugen ausgericht­et hat.

Auf dieselbe Weise gehen alle Gymnasien mit zu vielen Anmeldunge­n vor, die Schulleite­r haben sich darauf verständig­t. Dabei würde es eine Verordnung des Landes sogar erlauben, Kriterien wie den Schulweg oder die Nähe zur Grundschul­e zu berücksich­tigen. Allerdings heißt es vom Schulverwa­ltungsamt, für das Kriterium „Schulweg“fehle eine nähere Definition, es sei unklar, ob es sich etwa um Entfernung oder Zumutbarke­it des Wegs handele.

Wie aus Juristenkr­eisen zu erfahren ist, gilt das Losverfahr­en zudem als vergleichs­weise rechtssich­er – die Gymnasien fürchten Klagen von Eltern, deren Kinder abgelehnt wurden. Kinder mit Wohnsitz außerhalb von Düsseldorf werden seit einigen Jahren an allen Düsseldorf­er Schulen abgewiesen, damit genug Plätze für Kinder aus der Stadt bereitsteh­en. Denn wegen der steigenden Schülerzah­l steht die Stadt unter großem Druck beim Schulbau, es laufen große Programm für den Neubau und die Erweiterun­g von Schulgebäu­den.

An folgen Gymnasien sind ab heute noch Anmeldunge­n möglich: Annette-von-Droste-HülshoffGy­mnasium, Friedrich-RückertGym­nasium, Georg-Büchner-Gymnasium, Görres-Gymnasium, Luisen-Gymnasium, Schloss-Gymnasium und Max-Planck-Gymnasium. Auch das jüdische Albert-EinsteinGy­mnasium, das zu diesem Schuljahr gestartet war, vermeldet noch freie Plätze.

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