Bayer verkauft Covestro-Anteile für Milliarden
LEVERKUSEN (anh) Bayer nutzt den Höhenflug der Covestro-Aktie, um Kasse zu machen. Über Nacht wollte der Konzern ein milliardenschweres Aktienpaket an der Kunststofftochter auf den Markt werfen. Bayer werde seine Beteiligung von 64,2 Prozent mit einer Platzierung bei institutionellen Investoren reduzieren, erklärte Bayer gestern.
Ein Insider sagte der Agentur Reuters, Bayer trenne sich von 22 Millionen seiner 130 Millionen CovestroAktien, die Platzierung hätte damit ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Bayer erklärte nur, auch nach der Abgabe Mehrheitsaktionär von Covestro bleiben zu wollen. „In den nächsten Jahren“werde man sich aber vollständig trennen.
Bayer braucht Geld, um die Übernahme des US-Konzerns Monsanto für 59 Milliarden Euro zu stemmen. Die Covestro-Aktie war im Herbst 2015 mit 24 Euro an der Börse gestartet und bis gestern auf 71 Euro gestiegen. Nach Ankündigung des Verkaufs sackte der Kurs ab. Der Blitz-Verkauf wird von der Deutschen Bank und UBS organisiert. Ih- nen gegenüber hat Bayer sich verpflichtet, in den nächsten 90 Tagen keine weiteren Anteile abzugeben.
Zugleich kündigte Bayer an, seine Mitarbeiter am Rekordgewinn 2016 zu beteiligen. Der Konzern schüttet weltweit 1,1 Milliarden Euro an 100.000 Mitarbeiter aus, davon fließen 460 Millionen nach Deutschland. Covestro-Mitarbeiter erhalten nichts von Bayer. Die Beschäftigten bekommen den Bonus Ende April. Die Höhe richtet sich nach der Zielerreichung in Konzern und Division sowie (bei leitenden Angestellten) der persönlichen Leistung. Im Tarifbereich gibt es zwischen 120 und 180 Prozent eines Monatslohns. Die Azubis in Deutschland erhalten 5,7 Prozent ihres Jahreslohns.