Russ-Comeback überstrahlt den Sieg
Vom Krebs geheilter Profi kommt bei Frankfurts Pokal-1:0 gegen Bielefeld ins Spiel.
FRANKFURT/MAIN (sid) Eintracht Frankfurt steht trotz einer schwachen Leistung zum zwölften Mal im Halbfinale des DFB-Pokals. Nach dem glücklichen 1:0 (1:0) im Viertelfinale gegen den Zweitliga-Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld trennen die in der Fußball-Bundesliga schwächelnden Hessen nur zwei Siege von der sicheren Rückkehr ins internationale Geschäft. Danny Blum erzielte das Tor des Tages für das Team von Trainer Niko Kovac und sicherte dem viermaligen Pokalsieger den ersten Sprung in die Vorschlussrunde seit 2007.
Höhepunkt der Partie war die Rückkehr von Marco Russ, der nach seiner Krebserkrankung und knapp zehnmonatiger Leidenszeit erstmals wieder im Kader des Bundesligasechsten stand. Der 31-Jährige, der im vergangenen Jahr zwei Chemotherapien über sich hatte ergehen lassen müssen, wurde in der zweiten Minute der Nachspielzeit unter tosendem Applaus eingewechselt. Hochemotionale Momente gab es, als Russ mit seiner Familie in die Fankurve ging: Ehefrau Janina und auch Trainer Kovac weinten vor Freude.
Die Gäste von der Alm verließen die Frankfurter WM-Arena hingegen mit enttäuschten Gesichtern. Das Team von Trainer Jürgen Kram- ny, das erstmals ein Viertelfinale verlor und das vierte Pokal-Halbfinale der Vereinsgeschichte verpasste, kann sich nun voll und ganz auf den Abstiegskampf in der 2. Liga konzentrieren. In der Schlussphase musste Eintracht-Torwart Lukas Hradecky jedoch mehrfach bei Arminia-Chancen retten.