Kalenderblatt 1. März 1912 Der erste Fallschirmsprung
Der Fallschirm öffnet sich nicht: Die größte Angst eines Fallschirmspringers schien beim Sprung von Albert Berry am 1. März 1912 Wirklichkeit zu werden. Berry, damals Captain der US-Armee, stürzte sich als erster Mensch aus einem Flugzeug in Richtung Boden. Doch sein aus Baumwolle gewobenes Sprungtuch rutschte zwar aus der Tasche, doch es entfaltete sich nicht. Berry war aus einer Höhe von etwa 450 Metern aus einem Doppeldecker ausgestiegen. Schon ab dem 18. Jahrhunderte hatten Menschen erste Experimente mit Fallschirmen gewagt. Doch noch nie war jemand aus einem Flugzeug gesprungen. Das plötzliche Fehlen von Gewicht, so befürchteten Experten, werde die Maschine aus der Balance und zum Absturz bringen. Berry und sein Kollege, der Pilot Tony Jannus, wagten das Experiment trotzdem. Jannus berichtete später, den Absprung kaum gespürt zu haben. Der Doppeldecker landete sicher wieder am Boden. Und auch Berry, der Fallschirmspringer, überlebte das Wagnis. Sein Fallschirm entfaltete sich nach 150 Metern im freien Fall mit dem ersehnten Ruck – und Berry landete sanft auf dem Boden. Dort wurde er von zahlreichen Zuschauern empfangen, die ihn jubelnd begrüßten. Es liegt wohl auch an diesen Zeugen, dass Berry heute als der erste Fallschirmspringer gilt, der aus einem Flugzeug sprang. Von früheren Sprüngen wird zwar berichtet, sie wurden aber nicht offiziell bestätigt.