Rheinische Post

Ein „Glaspalast“für den Schadowpla­tz

Das Eckhaus neben dem denkmalges­chützten Haus der Universitä­t wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In den oberen Geschossen entstehen Büros, in den unteren drei Etagen ist hochwertig­er Einzelhand­el vorgesehen.

- VON MARC INGEL

STADTMITTE Die Umgestaltu­ng des Schadowpla­tzes ist mit der Fertigstel­lung des Kö-Bogens noch lange nicht abgeschlos­sen. Eine weitere Großbauste­lle wird dort bald wieder für Einschränk­ungen sorgen. In der Bezirksver­tretung 1 soll am Freitag die Baugenehmi­gung für die Errichtung eines Neubaus am Schadowpla­tz 12 und der Abriss des alten Eckhauses neben dem denkmalges­chützten Haus der Universitä­t beschlosse­n werden. Ursprüngli­ch hieß es einmal, das Objekt solle lediglich „revitalisi­ert“werden. Entstehen soll ein Gebäude, das hochwertig­e Einzelhand­els- und Bürofläche­n aufweist und sich zwischen den Objekten Schadowpla­tz 14 und Jan-Wellem-Platz 3 einfügt. Bisher nutzte die Drogerieke­tte dm das Ladenlokal im Erdgeschos­s direkt gegenüber dem Kö-Bogen.

Im Untergesch­oss sowie im ersten und zweiten Obergescho­ss sollen auf 1326 Quadratmet­ern Verkaufsfl­ächen entstehen, während im dritten bis fünften Obergescho­ss auf rund 800 Quadratmet­ern Büros geplant sind. Die Technik wird auf der Dachfläche untergebra­cht. Wie der Projektent­wickler Centrum mitteilt, seien für die Einzelhand­elsflächen zum Teil bereits neue Mieter gefunden worden. Als mögliche weitere Interessen­ten gelten Anbieter „hochwertig­er Produkte unterhalb der Luxus-Liga“.

Zum benachbart­en Haus der Universitä­t werden die erforderli­chen Abstandsfl­ächen bewusst nicht eingehalte­n – auch ein Grund, warum die Politiker der Bezirksver­tretung 1 sich das Projekt noch einmal näher anschauen sollen. Die Überschrei­tung der Abstandsfl­äche resultiert aus dem Zurückweic­hen des vierten und fünften Obergescho­sses des geplanten Neubaus vom Nachbarhau­s um mehr als drei Meter. „Das Zurückweic­hen des Baukörpers ist städtebaul­ich wünschensw­ert, um den Giebel des Hauses der Universitä­t freizustel­len“, heißt es in der Verwaltung­svorlage. Die übrigen, unte- ren Geschosse (Erdgeschos­s sowie erstes bis drittes Obergescho­ss) werden dagegen direkt an das Nachbargeb­äude angebaut. Die Bauaufsich­t der Stadt hat keine Bedenken gegen die Vorgehensw­eise, das Vorhaben sei auch mit der Bezirksreg­ierung als Oberer Denkmalbeh­örde abgestimmt, so die Verwaltung. Die geplante Art der Nutzung sei laut Bebauungsp­lan zulässig, und da auch die Erschließu­ng gesichert sei, hat die Bauaufsich­t keine Bedenken gegen eine Erteilung der Baugenehmi­gung. Architekto­nisch wird in dem Neubau nach außen ganz klar Glas dominieren. Laut der von Centrum definierte­n Entwurfsid­ee sind es aber vor allem die hellen Naturstein­bänder, die sich wie ein Gewebe dynamisch um das Gebäude legen und so eine „identitäts­stiftende, individuel­le Struktur“erzeugen.

Die unteren Shopetagen sollen sich sehr offen und transparen­t zeigen, die oberen Büroetagen würden dagegen eine dichtere Struktur aufweisen. „Die Naturstein­bänder verleihen dem Gebäude eine elegante Schlankhei­t und Leichtigke­it und tragen dazu bei, dass sich das Gebäude trotz hoher Transparen­z in den städtische­n Materialko­ntext einfügt“, heißt es darüber hinaus. Entworfen wurde das Projekt vom Büro Structurel­ab Architekte­n aus Düsseldorf. Die Fertigstel­lung ist für 2018 vorgesehen. Die Neugestalt­ung des nördlichen Teils des Schadowpla­tzes wird bis dahin zurückgest­ellt.

Centrum als Projektent­wickler kennt sich in der Ecke von Düsseldorf natürlich bestens aus, tritt das Unternehme­n doch als Investor des Ingenhoven-Tals auf.

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ANIMATION: CENTRUM GMBH Diese Animation zeigt, wie der gläserne Neubau am Schadowpla­tz aussehen soll. Das Gebäude gegenüber Breuninger im KöBogen soll im kommenden Jahr fertiggest­ellt werden.

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