Rheinische Post

Jonker startet mit Remis als Trainer in Wolfsburg

- VON JAN MIES Wolfsburg-Coach

MAINZ (sid) Als Andries Jonker mit beiden Händen in den Hosentasch­en und nachdenkli­chem Blick Richtung Wölfe-Kabine ging, pustete der neue Trainer des VfL Wolfsburg erst einmal kräftig durch. Das 1:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 zum Einstand des Niederländ­ers war nichts Halbes und nichts Ganzes – und eigentlich zu wenig, um sich im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga Luft zu verschaffe­n.

„Ein Sieg wäre zu viel gewesen, eine Niederlage unverdient“, sagte Jonker, der den VfL am vergangene­n Montag übernommen hatte und vor schwierige­n Wochen steht: „Es geht nur darum, dass wir da unten rauskommen – und ich bin komplett überzeugt von der Qualität der Mannschaft.“

Zunächst rutschten die Wölfe aber noch tiefer in den Tabellenke­ller. Auf Rang 15 trennen den VfL nur drei Punkte vom Relegation­splatz, immerhin fünf vom FC Ingolstadt auf Platz 17. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) müssen die Niedersach­sen in Leipzig antreten.

„Wir müssen nicht jede Woche darüber sprechen“, sagte Nationalsp­ieler Mario Gomez, der die Wölfe per Kopf in Führung gebracht hatte (20.): „Eine Woche herrscht Panik, dann eine Woche Freude – wir schauen nur auf uns. Im Team steckt viel Potenzial.“

Das zumindest konnte als Kritik an Jonkers Vorgängern Dieter Hecking und Valerien Ismael verstanden werden. „Wir haben uns vielleicht zu klein gemacht und zu sehr versucht, nur über den Kampf zu kommen“, äußerte Gomez, der schon bei Bayern München mit Jonker zusammenge­arbeitet hatte. In den 22 Saisonspie­len zuvor hatte Wolfsburg nur 22 Punkte geholt.

Viel Zeit blieb dem neuen Trainer deshalb nicht. „Du musst einschätze­n, wie die Mannschaft drauf ist, du musst auf das Training schauen, mit den Spielern sprechen“, sagte der Niederländ­er: „Ich habe sofort klar gemacht, dass jeder sein Bestes geben muss.“Am Ende blieben zwei Tage zur direkten Vorbereitu­ng auf die Partie in Rheinhesse­n. „Und dann weiß ich auch noch nicht, wie es aussieht“, sagte Jonker.

Während der Partie blieb der 54-Jährige fast auffällig ruhig auf der Bank sitzen. Auch als Jhon Cordoba zum Ausgleich traf (24.), hatte der Coach seine Emotionen unter Kontrolle.

„Wir haben in der schwierige­n Situation, in der wir sind, einen Punkt geholt. Nur das zählt“, sagte WölfeSport­chef Olaf Rebbe. Andries Jonker

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