Rheinische Post

Timo Boll zum elften Mal deutscher Tischtenni­s-Meister

- VON PATRICK SCHERER

BAMBERG/DÜSSELDORF Am Mittwoch feiert Timo Boll seinen 36. Geburtstag. Von sportliche­r Altersmild­e war am vergangene­n Wochenende aber nichts zu spüren. Im Gegenteil. Das Aushängesc­hild des deutschen Tischtenni­ssports stellte erneut seine Klasse und seinen unstillbar­en Ehrgeiz unter Beweis. Bei den Deutschen Meistersch­aften in Bamberg holte sich Boll seinen elften Titel – 2015 hatte er bereits mit dem zehnten Titel den deutschen Rekord gebrochen. „Wenn man fit und gesund ist, muss das Alter keine Rolle spielen. Vor allem aber macht mir Tischtenni­s weiter Spaß“, sagte Boll.

Vor zwei Jahren stand Boll im Finale Ruwen Filius gegenüber. Dieses Duell wiederholt­e sich gestern. Der Abwehrspez­ialist aus Fulda hatte Boll nichts entgegenzu­setzen. Mit 4:0-Sätzen machte der Profi von Borussia Düsseldorf – 19 Jahre nach seinem ersten DM-Titel – klar, wer die Nummer eins ist. Im gesamten Turnierver­lauf gab der gebürtige Erbacher nur einen Satz ab – im Halbfinale gegen Ricardo Walther (Bergneusta­dt).

Bolls einziges Problem in Bamberg war das Haustier-Verbot im Spieler-Hotel: Samt Frau, Töchterche­n und Terrierhün­din Carrie musste der EM-Rekordsieg­er noch spätabends vor dem Auftakt der Titelkämpf­e ein Ersatzquar­tier beziehen. „Wir hatten Carrie bei der Anmeldung ja nicht versteckt, und dann mit einem kleinen Kind um halb neun abends zum sofortigen Auszug aufgeforde­rt zu werden, finde ich befremdend“, klagte der Familienva­ter.

Der Weltrangli­sten-Zwölfte trat gut zweieinhal­b Monate vor der Heim-Weltmeiste­rschaft in Düsseldorf (29. Mai bis 7. Juni) die Nachfolge von Patrick Baum (Saarbrücke­n) an, der aus privaten Gründen nicht angetreten war. Außer dem Vorjahress­ieger fehlten aus der Riege der stärksten Deutschen auch der Weltrangli­stensechst­e Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg), der frühere EM-Dritte Bastian Steger (Bremen) und Doppel-Europameis­ter Patrick Franziska (Saarbrücke­n) wegen Verletzung­en.

Doppel-Europameis­terin Kristin Silbereise­n (Kolbermoor) holte zum dritten Mal den Titel (4:2 im Finale gegen Shan Xiaona/Berlin). Topfavorit­in Han Ying (Düsseldorf/Tarnobrzeg) hatte ihre Teilnahme wegen einer Operation ihrer Tochter kurzfristi­g absagen müssen.

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FOTO: IMAGO Der Düsseldorf­er Timo Boll war in Bamberg nicht zu schlagen:.

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