Rheinische Post

Kammerer ist „Rookie des Jahres“

Der 20 Jahre alte Torjäger der DEG freut sich über die Auszeichnu­ng. Sie ist für ihn ein Ansporn. Es gibt zwar Interesse aus Nordamerik­a, doch ist es noch nicht konkret.

- VON THOMAS SCHULZE

Es ist sein erster großer Auftritt auf nationaler Bühne. Maximilian Kammerer wirkt dabei ebenso wenig nervös wie auf dem Eis, wo er in der vergangene­n Saison aus einer schwachen Düsseldorf­er Mannschaft heraus stach. Mit 15 Treffern war er der Top-Torjäger der DEG, zudem steuerte er elf Vorlagen bei. Diese glänzende Bilanz trug dazu bei, dass er zum „Rookie des Jahres“gewählt und bei der 5. Gala des deutschen Eishockey ausgezeich­net wurde.

Der kurze Film, der an dem Abend über Kammerer gezeigt wird, sorgt zunächst für Erheiterun­g, denn Mannschaft­skamerad Bernhard Ebner seift den Stürmer kurz nach der Schlusssir­ene des ersten Saisonspie­ls ein. „Ich weiß bis heute nicht, was das sollte“, rätselt Kammerer. Anschließe­nd werden seine Tore gezeigt, und als er anschließe­nd danach gefragt wird, welche ihm besonders in Erinnerung geblieben sind, lautet seine spontane Antwort: „Die gegen die Haie. Gegen Köln zu treffen, das war schon besonders schön.“

Maximilian Kammerer ist ein waschechte­r Düsseldorf­er, was sein starker bayrischer Akzent nun wahrlich nicht vermuten lässt. Aber er ist in Düsseldorf geboren, als sein Vater Axel für die Ratinger Löwen in der DEL auf Torejagd ging. Der inzwischen 52 Jahre alte Ex-Stürmer ist immer noch im Eishockey aktiv – als Trainer des Stammverei­ns EC Bad Tölz, den er gerade zur Oberliga-Meistersch­aft führt. Und obwohl gestern das entscheide­nde Spiel anstand, war der stolze Vater zur Eh- rung seines Sohnes angereist. „Weil ich selbst im Einsatz bin, kann ich nicht so oft nach Düsseldorf kommen“, berichtet Axel Kammerer. Aber sie stehen in ständigem Austausch. „Wir telefonier­en fast jeden Tag“, erzählt Maximilian. „Und die Spiele schaut er sich über Telekom an. Er gibt mir Tipps, und wenn etwas nicht gut war, dann sagt er mir das schon.“Eishockey ist bei den Kammerers das große Thema. Nicht nur wenn die Familie in Bad Tölz zusammen ist, sondern auch wenn sie gemeinsam in Urlaub fährt. Mutter Walburga und Schwester Julia kennen es nicht anders.

Seine kürzlich erfolgte Vertragsve­rlängerung bei der DEG bis 2019 ist für Maximilian Kammerer fast selbstvers­tändlich. „Düsseldorf ist der richtige Ort für mich, um den nächsten Schritt zu machen“, sagt er. „Wir werden nächste Saison alles geben, um nicht noch einmal in solch eine Situation zu kommen. Die DEG war eine Top-Mannschaft, und wir wollen es wieder werden. Wir haben eine gute Truppe, das könnte passen, wenn sie richtig ergänzt wird.“

Doch jetzt stehen erst einmal schwierige Wochen bevor. „Wir trainieren noch drei Wochen“, sagt er. „Das ist natürlich bitter, wenn man dann zuschauen muss, wie die anderen in den Play-offs spielen.“Aber er muss und will sich fit halten, schließlic­h könnte noch ein Anruf aus Nordamerik­a kommen, wo er im Sommer vorspielen könnte: „Es gibt Interesse, aber es ist noch nichts konkret.“

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FOTO: CITY PRESS Maximilian Kammerer erhält die Auszeichnu­ng von Gernot Tripcke, dem DEL-Geschäftsf­ührer.

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