„Großstadtrevier“geht in die 30. Staffel
Die beliebte Krimiserie ist nah dran am realen Polizeialltag und hat dafür auch schon Preise eingeheimst.
HAMBURG (dpa) Jan Fedder lässt damals noch auf sich warten, aber Mareike Carrière sorgt schon mal für Aufsehen: Als die Schauspielerin vor 30 Jahren im „Großstadtrevier“ihren Dienst als erste TV-Streifenpolizistin antritt, beginnt damit eine der langlebigsten Serien im deutschen Fernsehen. „Mensch, der Bulle ist ‘ne Frau“, hieß es am 16. Dezember 1986, als erstmals im ARD-Vorabendprogramm die Beamten des 14. Hamburger Polizeireviers auf dem Kiez Verbrecher jagten. Die Fälle rund um „große Haie, kleine Fische“, wie sie von Truck Stop in der Titelmusik besungen werden, starten heute in die 30. Staffel.
Und wieder geht es um Polizistin Ellen Wegener, als die die 2014 gestorbene Schauspielerin Carrière vielen Zuschauern bekannt geworden war. 62 Episoden lang blieb sie dabei, die Doppelfolge um ihren Tod schaffte 1994 die höchste Einschaltquote in der „Großstadtrevier“-Geschichte. Die Polizistin stirbt, just nachdem ihr endlich jener Kollege einen Heiratsantrag gemacht hat, der 1992 in Folge 37 als „Der Neue“im Hawaii-Hemd auf der Wache erschienen war: Dirk Matthies, St.-Paulianer mit großem Herz und Kodderschnauze. Der Kiez-Bulle wird zur Paraderolle von Jan Fedder. „Dass sich das „Großstadtrevier“schon so lange hält, ist ein Phänomen“, sagt der 62-Jährige.
In den 16 Episoden der Jubiläumsstaffel warten auf ihn und seine Kollegen diverse Begegnungen mit der Vergangenheit und alten Bekannten. Gleich in der ersten Folge („So viele Jahre“) weckt der Fall Adelheid Martens ungute Erinnerungen bei Matthies, handelt es sich doch um jene Apothekerin, die sei- ne Ellen damals vergiftet hatte. „Das ist sehr eindringlich“, sagt Fedder.
Neben ihm im Streifenwagen saßen später noch einige attraktive Kolleginnen, etwa Britta Schmeling, Andrea Lüdke, Dorothea Schenck, Ann-Cathrin Sudhoff und Anja Nejarri – mit keiner aber hatte Matthies wieder ein Verhältnis.
Innendienst muss in der Jubiläumsstaffel plötzlich „Harry“Möller schieben. Seit 1994 gibt Schauspielerin Maria Ketikidou (50) die Zivil- fahnderin. Fedder nennt seine 1,56 Meter große Kollegin gern „kleine Schwester“. Mit ihr führte „Großstadtrevier“-Erfinder Jürgen Roland (1925-2007) das Thema Polizisten mit Migrationshintergrund ein. Ein Ende der Serie ist nicht in Sicht. Ab Mitte März wird wieder gedreht, auch mit Fedder. „Ich gebe mir Mühe und führe das Ding durch alle Stürme und Flauten“, sagt er.