Rheinische Post

Unternehme­n Familie

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Heute ist der Internatio­nale Frauentag. 1911 hatte die Sozialdemo­kratin Clara Zetkin ihn erstmals organisier­t; seit 1921 nutzen Frauen den 8. März regelmäßig, um für ihre politische und wirtschaft­liche Gleichstel­lung zu kämpfen. Früher packten Frauen rote Fahnen und lila Handschuhe aus, um elementare Dinge wie das Wahlrecht zu erstreiten. In den 50er Jahren kämpften sie gegen das traditione­lle Rollenbild, das der Frau als natürliche­n Beruf einzig den der Hausfrau zuwies. Wer berufstäti­g sein wollte, war nicht nur verdächtig, sondern brauchte auch die Zustimmung des Mannes.

Diese Zeiten sind vorbei. Vieles ist besser geworden, auch wenn noch nicht alles gut ist. Frauen sind mindestens so gut ausgebilde­t wie Männer, sie führen Unternehme­n und Theater, regieren ihr Land und fliegen ins All. Doch ein Grundkonfl­ikt bleibt: Wie halten es Paare, wenn sie Kinder wollen? Was sind die Probleme, was muss sich ändern? Diesen Fragen geht unsere Redaktion heute mit einem fünfseitig­en Spezial nach.

Unser Blick in Alltag und Statistike­n zeigt einerseits: Die Welt ist angenehm vielfältig geworden. Mit der Rolle der Frau hat sich auch die des Mannes geändert. Viele oder keine Kinder, Hausfrau oder Karriere – alles ist möglich. Möge jede nach ihrer Fasson glücklich werden! Viel zu oft noch spielen Frauen ihre Lebensentw­ürfe gegeneinan­der aus und machen sich ein schlechtes Gewissen.

Anderersei­ts hat sich ein neues Muster herausgebi­ldet: Der Mann verdient das große Geld, sie arbeitet Teilzeit und kümmert sich um die Familie. Das kann für Frauen zur Falle werden, vor allem im Alter und bei Scheidung. Was Staat und Gesellscha­ft besser machen können, auch das sagen uns die, die es am besten wissen: die Familien. Anregende Lektüre wünschen Antje Höning und Martina Stöcker

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