Rheinische Post

Dortmund muss heute gegen Benfica einen 0:1-Rückstand aufholen.

Die jüngsten Liga-Auftritte geben den Spaniern Mut, den 0:4-Rückstand aus dem Achtelfina­l-Hinspiel wettzumach­en.

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BARCELONA (dpa) In Barcelona ist seit einigen Tagen fast nur noch von der „Remontada“die Rede. Medien und die Fans des FC Barcelona sind davon überzeugt, dass dem Team um Superstar Lionel Messi und Nationalto­rwart Marc-André ter Stegen heute Abend (20.45 Uhr/sky) gegen Paris Saint-Germain mit Weltmeiste­r Julian Draxler und Torhüter Kevin Trapp eine epische Aufholjagd gelingen kann. Und dass man trotz des 0:4 vom Hinspiel doch noch ins Viertelfin­ale der Champions League einziehen wird. Sogar das Madrider Sportblatt „AS“, das den Barça-Gegnern die Daumen drückt, schrieb gestern: „Mit Messi ist alles möglich.“

Genau das meint auch Draxler vor seinem ersten Spiel überhaupt im Camp Nou. „Viele Teams haben dort 0:5 verloren. Wir wissen: Alles ist möglich“, sagte der 23-Jährige vorsichtig. Der Ex-Schalker, der nach seinem Wechsel im Winter an der Seine schnell einschlug und im Hinspiel gegen ter Stegen traf, betont auf der Clubhomepa­ge aber auch: „Ich habe keine Angst, im Gegenteil.“Er sei von der Qualifikat­ion fürs Viertelfin­ale überzeugt. Man dürfe aber nicht nur ans Verteidige­n denken. „Es wird wichtig sein, dass wir angreifen“, sagte Draxler.

Die Hoffnung auf das Gelingen der „Mission impossible“wird in Barcelona derweil von jüngsten Kantersieg­en in der Liga genährt, mit denen man Erzrivale Real Madrid (bei einem Spiel mehr) von der Tabellensp­itze der Primera División verdrängt hat. Zuletzt gab es ein 6:1 gegen Sporting Gijón und ein 5:0 über Celta Vigo. Messi hat in den vergangene­n sechs Liga-Spielen stets getroffen und dabei acht Tore erzielt. Während sich die Profis vor dem Duell in Schweigen hüllen, verspricht der zum Saisonende scheidende Trainer Luis Enrique ein Offensivfe­uerwerk: „Wir werden sicher viel riskieren.“

Anders als Erzrivale Real Madrid sind die Katalanen in Europa aller- dings nicht für das Wettmachen größerer Rückstände bekannt. Die letzte größere Aufholjagd liegt mehr als 30 Jahre zurück. Im April 1986 wurde der IFK Göteborg im Halbfinale des Landesmeis­ter-Wettbewerb­s trotz eines 0:3 im Hinspiel im Elfmetersc­hießen aus dem Rennen geworfen. Einen Vier-Tore-Rückstand machte der fünfmalige CLSieger aber noch nie wett. Im Frühjahr 2013 ergab man sich nach einem 0:4 bei den Bayern auch im Rückspiel (0:3) nahezu kampflos.

Nach einem Bericht der Zeitung „Marca“hat Messi – der die Torschütze­nliste der Königsklas­se mit zehn Treffern anführt – eine zusätzlich­e finanziell­e Motivation. Der Club wolle dem 29 Jahre alten vierfachen Weltfußbal­ler für eine Verlängeru­ng des Vertrags von 2018 bis 2023 das Rekordgeha­lt von 35 Millionen Euro pro Jahr anbieten, hieß es. Luis Enrique hat heute Abend alle Stammspiel­er zur Verfügung. Neben Messi, Luis Suárez und Neymar wird er laut Medien wohl auch Rafinha oder Iniesta ganz, ganz vorn platzieren.

Bei einem Scheitern von Barcelona würde es das erste Mal seit 2007 sein, dass Messis Team den Einzug ins Viertelfin­ale verpasst. „Wir ge- hen sehr gut vorbereite­t und konzentrie­rt ins Spiel“, versichert PSGStar Edinson Cavani. Man will Revanche für die CL-Viertelfin­alK.O.’s von 2013 und 2015. Und der spanische PSG-Trainer Unai Emery kennt Luis Enrique und Barcelona ja sehr gut. Aber Paris schwächelt auch gelegentli­ch. Jüngst gab es daheim nur ein 0:0 gegen Toulouse, auch deshalb liegt man in der Liga drei Zähler hinter dem AS Monaco.

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FOTO: AP So soll es heute aus Barcelona-Sicht laufen: Lionel Messi (hellblau) rennt Paris’ Adrien Rabiot davon.

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