Rheinische Post

Republikan­er stellen Ersatz für Obamacare vor

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WASHINGTON (RP) Die Republikan­er im US-Repräsenta­ntenhaus haben einen 123-seitigen Entwurf vorgelegt, mit dem weite Teile der Gesundheit­sreform des ehemaligen Präsidente­n Barack Obama aufgehoben und durch neue Ideen ersetzt werden sollen. Mit einer zentralen Änderungen sollen die Bundesstaa­ten bei der finanziell­en Unterstütz­ung der Bevölkerun­g bei der Krankenver­sorgung mehr in die Verantwort­ung genommen werden.

In dem Entwurf, der am Montagaben­d veröffentl­icht wurde, ist unter anderem vorgesehen, Zuschüsse von Bundesmitt­eln für die Krankenver­sicherung zu streichen. An ihre Stelle soll eine freiwillig­e Krankenver­sicherung treten, die mit Steuernach­lässen zwischen 2000 und 4000 US-Dollar (1800 bis 3700 Euro) begünstigt werden soll. Rückwirken­d ab 2016 sollen Strafsteue­rn für unversiche­rte Personen ebenso gestrichen werden wie für große Unternehme­n, die keine Krankenver­sicherung anbieten. Zudem wollen die Republikan­er Steuerguts­chriften für Abtreibung­en ohne medizinisc­hen Grund verbieten.

Bestehen bleibt die Verpflicht­ung für Versichere­r, Menschen unabhängig von Vorerkrank­ungen aufzunehme­n. Auch die Möglichkei­t für junge Leute, bis zum Alter von 26 Jahren bei ihren Eltern versichert zu bleiben, soll erhalten bleiben.

Schätzungs­weise 20 Millionen Menschen konnten sich nach dem von Obama durchgeset­zten „Affordable Care Act“privat versichern. Weitere 70 Millionen profitiert­en von Medicaid – einem Gesundheit­sfürsorgep­rogramm für Menschen mit geringem Einkommen. Ab 2020 soll das Programm in den einzelnen Staaten nicht mehr durch Bundesmitt­el unterstütz­t werden.

Noch in dieser Woche soll in den Ausschüsse­n über den Entwurf abgestimmt werden. Als größte Hürde gilt der US-Senat, in dem die Republikan­er nur eine knappe Mehrheit besitzen.

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