Rheinische Post

Stellen bleiben immer länger unbesetzt

- VON EVA QUADBECK

BERLIN Firmen mit Fachkräfte­bedarf müssen immer länger nach geeigneten Mitarbeite­rn suchen. „Die durchschni­ttliche Vakanz ist über alle Berufe im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um zehn auf 95 Tage gestiegen“, heißt es, bezogen auf das Jahr 2016, in einer Engpassana­lyse der Bundesagen­tur für Arbeit (BA), die unserer Redaktion vorliegt. Einen „flächendec­kenden Fachkräfte­mangel“, sieht die Bundesagen­tur nach wie vor dennoch nicht. „In manchen Berufen oder Regionen zeigen sich sicher teilweise deutliche Engpässe“, sagte BA- Vorstand Detlef Scheele. Grundsätzl­ich könne man sagen, dass die Besetzung gemeldeter Stellen länger dauere und dass sich das Arbeitskrä­fteangebot aus der Arbeitslos­igkeit in den vergangene­n Jahren verringert habe.

Auf der Liste der Fachkräfte, bei denen Mangel herrscht, stehen neben verschiede­n Ingenieurs- und Techniker-Gruppen sowie Pflegeberu­fen neuerdings auch Pharmazeut­en, IT-Anwendungs­berater, Physiother­apeuten, Friseurmei­ster und Fahrlehrer. Erhöht hat sich zudem die Zahl der Tage, die Klempnerei-, Sanitär-, Heizungs- und Klimabetri­ebe auf neue Kollegen warten. Sie liegt bei durchschni­ttlich 150 Tagen. Am längsten bleiben der BA-Analyse zufolge Stellen in der Altenpfleg­e frei. 162 Tage sind die Jobs in der Regel vakant. Bei den Fahrlehrer­n sieht es nicht viel besser aus. Fahrschule­n suchen im Schnitt 160 Tage, bis sich jemand Neues ihrer Fahrschüle­r annimmt.

Eine leichte Entspannun­g gab es bei den Medizinern. Waren im Jahr 2015 die gemeldeten Stellen im Durchschni­tt 139 Tage frei, waren es im vergangene­n Jahr noch 136. Wie auch bei anderen Fachkräfte­n ist der Medizinerm­angel von Bundesland zu Bundesland unterschie­dlich. Während es in Hessen und Ber- lin keine Anzeichen für Engpässe gibt, herrscht in NRW klar Fachkräfte­mangel. In Rheinland-Pfalz gibt es „Anzeichen für Engpässe“. Bei den Physiother­apeuten herrscht ebenfalls in NRW Mangel, während in Rheinland-Pfalz und Hessen nur Anzeichen für einen Engpass wahrzunehm­en sind.

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