Rheinische Post

Neue DZ Bank macht mehr als zwei Milliarden Euro Gewinn

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FRANKFURT (rtr) Die große Fusion mit der Düsseldorf­er WGZ Bank ist vollzogen, jetzt will die DZ Bank ihr Immobilien­geschäft straffen. Vorstandsc­hef Wolfgang Kirsch kündigte an, drei der vier Immobilien­gesellscha­ften im Haus zu verschmelz­en, um bestenfall­s eine mittlere zweistelli­ge Millionens­umme zu sparen. „Die Gesellscha­ften haben sich nebeneinan­der erfolgreic­h entwickelt“, betonte Kirsch, „nach dem Zusammensc­hluss ergeben sich nun Überschnei­dungen, denen wir mit einer Neuausrich­tung des Geschäfts begegnen müssen.“

Die neue Hypotheken­bank wird voraussich­tlich ab 2018 alle Kunden aus einer Hand bedienen – Gewerbekun­den, Privatkund­en, Wohnungswi­rtschaft, Kommunen. Allein in der gewerblich­en Immobilien­finanzieru­ng käme das Institut auf einen Marktantei­l von etwa 20 Prozent. Wie viele Jobs der Neuordnung zum Opfer fallen, sagte Kirsch noch nicht. Außen vor bleibt bei der Zusammenfü­hrung wegen ihres sehr speziellen Geschäftsm­odells die Bausparkas­se Schwäbisch Hall. DZ und WGZ hatten sich Mitte 2016 nach mehreren gescheiter­ten Anläufen zum Spitzenins­titut der rund 1000 deutschen Volks- und Raiffeisen­banken zusammenge­schlossen. Jetzt tüftelt der Vorstand an einer Holding-Struktur, um noch effiziente­r zu werden.

Die neue DZ Bank fuhr 2016 trotz Fusionskos­ten ein Ergebnis vor Steuern von 2,2 Milliarden Euro ein und übersprang damit die angepeilte Schwelle von zwei Milliarden. Ohne die WGZ Bank hatte die DZ Bank ein Jahr zuvor 2,45 Milliarden Euro vor Steuern erwirtscha­ftet. Die Eigner bekommen jetzt eine Dividende von rund 325 Millionen Euro.

Für 2017 plant die DZ Bank mit einem deutlichen Gewinnrück­gang. Mindestens 1,5 Milliarden Euro sollen es aber werden. „Der Auftakt ist vielverspr­echend verlaufen. Zugleich wird das Jahr durch weitere strukturel­le Arbeiten in Folge der Fusion geprägt sein, während die Synergien erst in den Folgejahre­n voll zum Tragen kommen“, sagte Kirsch. In der Schiffsbra­nche sieht die DZ Bank noch kein Ende der Krise. „Wir sind unveränder­t in einer extrem schwierige­n Marktsitua­tion“, so Kreditvors­tand Frank Westhoff. Von 2018 an sollen wieder bis zu zwei Milliarden Euro Gewinn vor Steuern zu Buche stehen.

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