Rheinische Post

Hoffmann macht den nächsten Schritt

Der Winter-Zugang der Fortuna absolviert nach seinem Kurzeinsat­z in Bochum seines erstes Spiel über die komplette Spielzeit. Beim 1:3 im Test gegen die japanische Hochschula­uswahl gehört der 24-Jährige noch zu den Besseren.

- VON MATTHIAS GOERGENS

Andre Hoffmann presst die schwarze Kapuze fest um den Schopf. Beinahe wie einen Motorradhe­lm. „Ich lass’ die mal auf. Die Haare sind noch nass vom Duschen“, sagt der Mittelfeld­spieler der Fortuna. Schließlic­h gehört „gesund bleiben“zu seinen ganz persönlich­en Zielen für den Rest der Saison beim Fußball-Zweitligis­ten.

Minuten zuvor ist ihm das 1:3 (1:0) im Testspiel gegen die japanische Hochschula­uswahl unter der prasselnde­n Brause sicher noch einmal durch den Kopf gegangen. Immerhin war es sein erstes Spiel über 90 Minuten nach der Verletzung Mitte Januar. Nur wenige Tage nach seiner Verpflicht­ung in der Winterpaus­e hatte sich Hoffmann einen Muskelfase­riss zugezogen. „Das war jetzt im Testspiel schon ein schönes Gefühl, mal wieder die volle Distanz absolviere­n zu können.“Zumal Hoffmann als Innenverte­idiger-Duo mit Alexander Madlung und Torwart Lars Unnerstall noch positiv herausstac­h aus einer insgesamt enttäusche­nden Mannschaft.

Ansonsten mangelte es an positiven Gefühlen nach dem Testspiel. Lediglich in der ersten halben Stunde hatte die mit einer Mischung aus Ergänzungs­spielern und Nachwuchsk­räften angetreten­e Fortuna den Japanern ein ansehnlich­es Duell vor 100 Zuschauer auf der kleinen Kampfbahn an der Arena geboten. Auf beiden Seiten hätten durchaus einige Tore fallen können. So war Marlon Ritters 1:0-Pausenführ­ung auch eher schmeichel­haft.

Die Mannschaft­skollegen Marcel Sobottka und Adam Bodzek, der am Vormittag das erste Mal nach seinem Handbruch wieder mittrainie­rt hatte, durften es von der Tribüne aus dennoch gerne gesehen haben. Nach der Pause hatte das Duo jedoch kaum mehr Anlass zum Applaus. Die Gäste legten läuferisch und kämpferisc­h zu, führten die Fortunen in vielen Szenen vor und kamen zum verdienten Erfolg. „Drei Gegentore zu bekommen, tut schon weh. Das ist nicht unser Anspruch“, kritisiert Hoffmann. Vor allem, weil die Fortuna nach dem 2:1 beim VfL Bochum doch endlich wieder Spaß machen sollte. Auch für Hoffmann, der in Bochum mit seinem Pass auf Ihlas Bebou in der Schlussmin­ute etwas unverhofft den Sieg eingeleite­t hatte. „Eigentlich war ich eingewechs­elt worden, um den Punkt durchzubri­ngen“, erzählt der 24Jährige. „Dass Ihlas den Pass erläuft, gefoult wird und dann den Elfmeter verwandelt, war natürlich genial.“

Allerdings mag der Defensivsp­ieler daraus nicht automatisc­h Ansprüche ableiten, am Montag gegen Braunschwe­ig in der Startforma­tion zu stehen. Natürlich ist „Einsatzzei­ten bekommen“Hoffmanns zweites großes Ziel in dieser Saison. Gleich nach „gesund bleiben“, sagt er und zieht die schwarze Kapuze noch etwas fester über den Schopf.

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FOTO: JANNING André Hoffmann (li.) ist wieder mitten im Geschehen und kann sich auch wieder in Zweikämpfe stürzen. Teamkolleg­e Anderson Lucoqui schaut genau hin.

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