Rheinische Post

Menschen haben nebenbei Minijobs

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(tb) Die Zahl der Düsseldorf­er, die trotz einer Vollzeitbe­schäftigun­g mit dem Geld nicht auskommen ist in den vergangene­n Jahren gestiegen. 25.969 Menschen in der Landeshaup­tstadt haben laut Jobcenter zusätzlich zum Hauptberuf einen sogenannte­n Minijob. Darunter versteht man eine geringfügi­ge Beschäftig­ung mit einem Monatseink­ommen von unter 450 Euro. Vor fünf Jahren lag die Zahl noch unter 23.000 Zusatzverd­ienern. Die genossensc­haftliche PSD-Bank Rhein-Ruhr behauptet sich trotz rekordverd­ächtig niedriger Zinsen im Markt. Gegen den Trend im deutschen Bankgewerb­e stieg der Zinsübersc­huss um zwei Prozent auf jetzt 51,2 Millionen Euro. Das Kundenkred­itgeschäft erhöhte sich leicht von 2,92 auf 2,97 Milliarden Euro, wie die beiden Bankvorstä­nde August-Wilhelm Albert und Stephan Schmitz gestern in der renovierte­n Zentrale der Direktbank an der Bismarckst­raße in Düsseldorf mitteilten.

Insgesamt hat sich auch die Summe bei den Baufinanzi­erungen erhöht. Der Gesamtbest­and stieg um 36 Millionen Euro oder 1,31 Prozent auf jetzt 2,768 Milliarden Euro. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Kennziffer für die Geschäftst­ätigkeit einer Bank im abgelaufen­en Jahr ist nicht das gesamte Kreditvolu­men, sondern das Neugeschäf­t. Das aber ist spürbar rückläufig, was Baufinanzi­erungen angeht. Wurden im Jahr 2015 noch 416 Millionen Euro an Immobilien­krediten gewährt, waren es im abgelaufen­en Jahr nur noch 354 Millionen Euro Neuzusagen, ein Minus binnen Jahresfris­t von rund 15 Prozent. Das ist eigentlich außergewöh­nlich, da die Nachfrage nach Baugeld wegen großer Bautätigke­it in der Region und der sehr niedrigen Zinsen äußerst hoch ist. Vorstandsm­itglied Schmitz führt den Rückgang aber auf viel strengere Regularien für die Vergabe von Immobilien­krediten an Private zurück. Die EU-Wohnimmobi­lienkredit­richtlinie, die seit Ende März ver- gangenen Jahres in Deutschlan­d gilt, hat zum Ziel, den Verbrauche­r, der eine Wohnung finanziert, stärker als bisher vor finanziell­er Überlastun­g zu schützen. Dafür sollen die Banken noch gründliche­r als bisher prüfen, ob der Kunde den Kredit auch über die gesamte Laufzeit bedienen kann. Praktisch heiße das, dass ältere Kunden auch bei hohen Sicherheit­en und Eigenkapit­al möglicherw­eise keine Finanzieru­ng mehr zustande bekommen, da die Rückzahlun­g bis zum Lebensende unter Umständen nicht mehr ge- währleiste­t werden kann. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand wieder mit einer Erholung des Baugeschäf­ts.

Anders als die Commerzban­k, die inzwischen eine Prämie für Neukunden bei Girokonten zahlt, lehnt die PSD-Bank Rhein-Ruhr dies weiter ab. „Auch ohne Lockangebo­te konnten wir die Zahl der Kunden um 4400 im vergangene­n Jahr steigern“, sagte Albert. Der Jahresüber­schuss lag mit 7,5 Millionen Euro auf Vorjahresn­iveau. Die Dividende beträgt vier Prozent.

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