Rheinische Post

Schwebewäh­ler

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Bis kurz vor der Wahl war nach Umfragen mehr als die Hälfte der Niederländ­er unentschlo­ssen, wem sie ihre Stimme geben sollten. Unsere Nachbarn haben dafür ein schönes Wort: „zwevende kiezers“– schwebende Wähler. Dafür, dass es hier um Politik geht, ist das ein geradezu lyrischer Begriff: als ob diese Bürger wochenlang im Frühlingsw­ind durch die Luft trudelten, mit den schönsten Träumen für die Zukunft, und dann erst durch den Wahlakt auf den Boden der Tatsachen geholt würden. Dass auch diese schwebende­n Wähler am Ende ihrem Regierungs­chef Mark Rutte einen unerwartet großen Vorsprung auf Geert Wilders verschafft­en, dürfte Rutte zumindest kurz auf Wolke sieben gebracht haben. Oder, um im Bild zu bleiben: Es dürfte aus ihm einen schwebende­n Gewählten gemacht haben.fvo

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