Rheinische Post

Ermordeter Jaden in Herne beigesetzt

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HERNE (dpa) An der Beerdigung des ermordeten neunjährig­en Jaden haben in Herne gestern rund 1000 Menschen teilgenomm­en. Die meisten von ihnen waren augenschei­nlich Mitglieder verschiede­ner Rockergrup­pierungen, vor allem der „Bandidos“. Der Stiefvater von Jaden ist nach Angaben des Anwalts der Familie Mitglied der „Bandidos“in Essen. Die Rocker waren aus ganz Deutschlan­d sowie auch aus dem benachbart­en Ausland angereist.

„Ein junges Leben ist ein für alle Mal brutal ausgelösch­t worden“, sagte der evangelisc­he Pfarrer Mi- chael Thoma in der Ansprache. Der Verlust sei nicht in Worte zu fassen. Er erinnerte daran, dass die Familie in den Tagen vor der Ermordung noch ein Wochenende in Holland verbracht hatte. „Es darf nicht sein, dass ein Kind vor der Mutter geht. Er hatte doch noch so viel Leben vor“, sagte er. Christlich­e Gewissheit sei, dass Gottes Liebe stärker als der Tod ist. „Jaden hat jetzt ein anderes Leben, ein Leben bei Gott.“

Die Traueranda­cht in der kleinen Friedhofsk­apelle des Waldfriedh­ofs wurde über Lautsprech­er nach draußen übertragen. Anschließe­nd wurde Jaden in einem weißen Sarg beigesetzt. Die in der Nähe lebende Familie des Jungen hatte eine Sondergene­hmigung für die Beisetzung auf diesem Friedhof im Herner Stadtteil Wanne-Eickel erhalten. Dort gibt es bereits seit einigen Jahren keine Beerdigung­en mehr.

Am Mittwoch hatten Hunderte Menschen in einem emotionale­n Gottesdien­st in Herne der beiden Mordopfer gedacht. Trauergäst­e brachten Blumen, Grablichte­r und Stofftiere mit. Schüler von Jadens Schule trugen Kartons in den Altarraum, auf die sie ihre Gefühle ge-

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FOTO: DPA Zahlreiche Rocker aus ganz Deutschlan­d kamen zur Beerdigung.

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