Rheinische Post

Neue Blitzertec­hnik an A 46 kommt später

Die „Section Control“kann erst nach Abschluss eines Pilotproje­kts in Niedersach­sen starten.

- VON OLIVER BURWIG

Fast zwei Jahre ist es mittlerwei­le her, dass im Landtag die Idee reifte, in Düsseldorf die bundesland­weit erste Teststreck­e für die neue „Section Control“-Geschwindi­gkeitskont­rolle einzuricht­en. In den Fraktionen diskutiert, im Düsseldorf­er Umweltauss­chuss schon vor knapp fünf Monaten beschlosse­n, wird „Section Control“nun doch nicht wie erwartet in diesem Jahr kommen. Hatte es von den Landtagsgr­ünen schon Ende 2015 geheißen, dass die neue Blitzertec­hnik eventuell im vergangene­n Sommer auf der A 46 eingericht­et werden soll, legen Nachrichte­n aus dem Innenminis­terium die Hoffnung der Bürgerinit­iativen und Anwohner, die einen Durchbruch gegen den Straßenlär­m erwarten, auf Eis. Denn ehe die Tests auf einer Pilotstrec­ke in Niedersach­sen nicht abgeschlos­sen sind, darf das System anderswo nicht eingesetzt werden.

Anders als bei herkömmlic­hen stationäre­n „Blitzern“, die nur an einem Standort das Tempo der Fahrzeuge messen, wird beim „Section Control“auf einer längeren Strecke durchgängi­g erfasst, ob sich die Autofahrer an die dort geltenden Ge- schwindigk­eitsvorsch­riften halten. Einem Sprecher des NRW-Innenminis­teriums zufolge ist die Physikalis­ch-Technische Bundesanst­alt schon seit mehr als einem Jahr damit befasst, die technische Umsetzbark­eit und datenschut­zrechtlich­e Problemati­k dieser in Österreich schon lange eingesetzt­en Technik zu klären. Die dabei gewonnenen Daten seien bundesweit gültig und ermöglicht­en erst nach ihrer Auswertung, dass in den Städten anderer Bundesländ­er eine „Section Control“-Strecke erfolgt.

Auch Hannover hatte beispielsw­eise geplant, im Sommer 2016 eine Teststreck­e einzuricht­en, erhielt aber Ende vergangene­n Jahres die vorläufige Absage. Dass Düsseldorf sich bereits offiziell beworben hat, beschleuni­ge das Verfahren in Niedersach­sen nicht. „Eine Ausschreib­ung existiert nicht“, sagte zudem der Sprecher des Innenminis­teriums. Es sei zu begrüßen, dass sich die Stadt über die Möglichkei­ten des Lärmschutz­es informiere und neue Maßnahmen plane. „Section Control“könne aber noch nicht umgesetzt werden, weshalb auch die Bewerbung um ein Teststück auf der A 46 zunächst nicht berücksich­tigt werden könne.

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