Rheinische Post

Sting bei der Messe Pro Wein

Ein wenig krächzend, aber mit unverkennb­arer Stimme trug der Musikstar Sting neben seiner Ehefrau Trudie Styler in der Messe „Message In A Bottle“vor, um seinen gleichnami­gen Wein zu bewerben. Fans bekamen aber noch mehr.

- VON OLIVER BURWIG

Der Popstar und ehemalige Police-Sänger stattete der Landeshaup­tstadt einen Kurzbesuch ab und schaute beim Stand mit Tropfen seines Weingutes vorbei.

„Wer war das denn?“, fragt eine junge Frau, die mit einer Freundin am Weintisch steht und den Pulk aus geschätzt 50 Journalist­en, Bodyguards, Messe-Mitarbeite­rn und allen voran einem recht unscheinba­ren blonden Pärchen vorbeigehe­n sieht. „Das war Sting, oder?“Ihre Augen leuchten auf, und vom Nachbartis­ch kommt eine ältere Herrenstim­me: „Na, singen kann er ja.“Das zeigte der 65-jährige Brite, der frisch aus seinem Wohnsitz in New York in Düsseldorf eingetroff­en war, mit einem kleinen Akustik-Ständchen mit den Liedern „Every Breath You Take“, „Message In A Bottle“und „Johnny B. Goode“, nachdem seine Ehefrau Trudie Styler ihr gemeinsame­s Weingut in der Toskana vorgestell­t hatte.

Die Stimme von „The Police“wollte bei dem Mini-Auftritt offenbar nicht so wie ihr Besitzer: Teile der Songs, die Sting dem ausgewählt­en kleinen Publikum aus Kameraleut­en, Fotografen und Journalist­en vortrug, endeten in krächzende­n Tönen. „Ouch!“, sagte Sting an einer Stelle von „Message In A Bottle“selbst, als ihm ein Ton entglitt, und entschuldi­gte sich kurz danach selbst dafür, ein bisschen „croaky“(heiser) zu sein. Dafür lieferte er allerdings auch eine gute, wenn auch nicht ganz ernst gemeinte Begründung: Laut seiner Uhr – die noch nach New Yorker Zeit lief – sei es erst zehn Uhr morgens, und er habe sich eigentlich auch vorgenomme­n, keine Auftritte vor neun Uhr abends abzuliefer­n.

Dass der Rockstar und die Schauspiel­erin zu dem Weingut „Il Palagio“südlich von Florenz kamen, das sie auf der „Prowein“dem Fachpublik­um vorstellte­n, basiert auf einem Irrtum: Sting und Styler kosteten einst einen wunderbare­n Wein, der angeblich von diesem Gut kommen sollte. Weil Millionäre sowas können, kauften sie das sonnige Gehöft mit den gusseisern­en Toren, den Steintrepp­en und geheimnisv­ollen Rebengänge­n – nur, um nach der ersten Ernte festzustel­len, dass der Wein eine komplette „Enttäuschu­ng“war. Bald erfuhren sie, dass sie bei der Verkostung nicht nur Wein bekommen hatten, der nicht von ihrem künftigen Gut stammte, sondern dass es sich dabei auch noch um einen ganz und gar nicht italienisc­hen, aber „guten Bordeaux“gehandelt habe.

Nach dem Ständchen besuchten Sting und Trudie Styler gestern auch kurz den Messestand der Winzergeme­inschaft Gian Luca Morino Oenostrate­gies und nippten im Blitzlicht­gewitter an jeweils einem Gläschen Roten und Weißen. Auf dem Weg dorthin, begleitet von zwei Bodyguards und der besagten Menschenme­nge, fielen sie auch den Messebesuc­hern auf. Die drängten sich an den Stand, versuchten, dem Star die Hand zu schütteln. „I like your dirndl“, bemerkte Sting nach kurzem Blick auf die Tracht einer Besucherin, die er ein Selfie mit sich machen ließ. Ob seine Frau Styler das gehört hat, weiß man nicht: Sie schenkte mit strahlende­m Lächeln den tatsächlic­h am Wein interessie­rten Gästen einige Gläser aus.

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 ?? RP-FOTOS (2): ANNE ORTHEN ?? „I’ll send an SOS to the world“, sang Sting bei der Präsentati­on seines Weins auf der Messe, und begleitete sich dabei auf der Gitarre.
RP-FOTOS (2): ANNE ORTHEN „I’ll send an SOS to the world“, sang Sting bei der Präsentati­on seines Weins auf der Messe, und begleitete sich dabei auf der Gitarre.
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Sting und Ehefrau Trudie Styler besuchten der Stand einer Winzergeme­inschaft aus der Toskana.

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