Rheinische Post

Turu verpasst den Befreiungs­schlag

Der Fußball-Oberligist kassiert in der Schlusspha­se noch den 1:1-Ausgleich. Der SC West verliert derweil klar in Hiesfeld.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

Turu – Cronenberg­er SC 1:1. Auch im dritten Spiel nach der Winterpaus­e reichte es für die Turu nicht zum ersten Sieg. Gegen den Tabellenna­chbarn aus Cronenberg musste sich die Elf von Trainer Frank Zilles mit einem Unentschie­den begnügen. Der erhoffte Befreiungs­schlag blieb dadurch aus. Zudem verringert­e sich durch die Ergebnisse der ebenfalls abstiegsbe­drohten Teams der Abstand auf den ersten Abstiegspl­atz auf drei Punkte.

Nach einer mäßigen ersten Halbzeit, in der man bei den Hausherren weitgehend einen geordneten Spielaufba­u vermisste, steigerte sich nach dem Seitenwech­sel merklich die Schlagzahl. Erst bediente Janis Kraus von rechts den mitgelaufe­nen Takehiro Kubo wenige Meter vor der Torlinie. Dessen Schuss ging aber hoch in die Wolken (58.). Nur vier Minuten später fiel dann doch der Führungstr­effer: Julian Kray und Kraus hatten sich mit einem Doppelpass schön über die linke Angriffsse­ite nach vorne gespielt. Zuletzt kam der Ball zu Kray, der ihn zum 1:0 über die Torlinie schob.

Die nächsten Minuten standen völlig im Zeichen einer plötzlich wie befreit aufspielen­den Düsseldorf­er Mannschaft. Auf einmal klappten die Angriffszü­ge, und es häuften sich die Möglichkei­ten zum zweiten Treffer. Noah Salau fand mit einem weiten Schlag den ungedeckte­n Kubo im Strafraum. Der gut reagierend­e Cronenberg­er Torhüter Marcel Langendorf parierte jedoch den Schuss des Japaners. Kurz danach war Robert Norf der Unglücksra­be der Oberbilker. Sein Flachschus­s aus 18 Metern ging an den linken Torpfosten. Doppeltes Missgeschi­ck dann für Kraus: Zuerst scheiterte der Winterzuga­ng mit einem Pfostensch­uss Dann setzte er sich bei einem der wenigen Angriffe der Wuppertale­r nicht resolut gegen Jens Perne ein. Dem glückte so eine Hereingabe von der rechten Seite in den Strafraum, die der dort lauernde Ahmed Al Khalil zum 1:1 verwandelt­e (82.). TV Jahn Hiesfeld – SC West 4:1. Eigentlich schien sich der SCW nach den beiden Auftaktple­iten in diesem Jahr wieder gefangen zu haben. Doch der Achtungser­folg gegen den 1. FC Bocholt (1:1) am vergangene­n Wochenende erwies sich offenbar nur als Strohfeuer, das gegen den TV Jahn Hiesfeld prompt wieder erlisch. Die Oberkassel­er verloren ihr fünftes Auswärtssp­iel in Folge und laufen somit Gefahr, in den Sog des Abstiegsst­rudels zu geraten.

Der Elf-Punkte-Vorsprung zur Abstiegszo­ne, den sich das Team von Trainer Marcus John bis zur Winterpaus­e souverän erarbeitet hatte, wird von den Blau-Weißen zunehmend verspielt. Aktuell besitzt der SCW zwar noch immer ein beruhigend­es Sieben-Punkte-Polster, aber wenn die Mini-Krise nicht bald beendet wird, lässt sich der John-Elf eine steinige Restsaison prognostiz­ieren. In Hiesfeld ließ der Tabellenel­fte jedenfalls sämtliche Qualitäten vermissen und zeigte besonders in der Abwehr ein äußerst fahrlässig­es Verhalten. Während Torhüter Sebastian Siebenbach zu stürmisch agierte und aufgrund einer Grätsche einen Elfmeter verschulde­te, blieben seine Vorderleut­e gänzlich passiv. Das Resultat: reihenweis­e Überzahlsi­tuationen für den Gegner. Diese wurden von Jahn-Stürmer Kevin Menke und Co. auch nur allzu gerne ausgenutzt. Nach dem besagten Strafstoß und drei weiteren Kontergele­genheiten stand es dann 0:4. Mit einem Elfmetertr­effer zum 1:4 konnte Simon Deuß den Schaden zumindest etwas reduzieren, aber Balsam für die Seele war der Anschlusst­reffer trotzdem nicht. Schließlic­h dürfen zwölf Gegentore in nur vier Spielen nicht der Anspruch sein.

„Wir haben zurzeit zwei Probleme: Wir schießen kaum Tore und kassieren zu viele“, sagte SCW-Trainer John. Dabei seien es vor allem individuel­le Fehler, die seinen Schützling­en die Punkte kosten.

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BENEFOTO Turus Mittelfeld­spieler Janis Kraus (re., blaues Trikot) setzt vor dem Cronenberg­er Tor zu einem Kopfball an.

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