Rheinische Post

Borussia leistet sich einen Ausrutsche­r

Die Düsseldorf­er kassieren ihre zweite Saison-Niederlage in der Bundesliga, bleiben aber Spitzenrei­ter. Beim 1:3 gegen Grünwetter­sbach wird Timo Boll geschont und Kristian Karlsson nur vor der Pause eingesetzt.

- VON TINO HERMANNS

Tja, so ist das eben, wenn man schon sicher für die Play-offs qualifizie­rt ist und sogar eigentlich den ersten Tabellenpl­atz schon nicht mehr verlieren kann. Und wenn man dann noch im Champions League-Halbfinale steht und sich bereits inmitten der Vorbereitu­ngen für die Weltmeiste­rschaft Ende Mai befindet, ja, dann kann ein im Saisonverl­auf überlegen agierender Spitzenrei­ter auch mal vor heimischem Publikum gegen einen Tabellense­chsten verlieren. Besonders, wenn man ohne seinen besten Mann antritt. So geschehen in der Tischtenni­s Bundesliga, in der die Borussia ohne Timo Boll (Weltrangli­ste 12) im heimischem Arag Center Court gegen den ASV Grünwetter­sbach mit 1:3 den Kürzeren zog. Für Borussia-Cheftraine­r Danny Heister ist die Niederlage aber kein Beinbruch. „Wir haben in der vergangene­n Woche viel und hart gearbeitet und den Fokus nicht so auf das Spiel gegen Grünwetter­sbach gelegt“, erklärte Heister.

Der Fokus beim deutschen Rekordmeis­ter liegt darauf, dass alle Spieler im Wettkampfr­hythmus bleiben, um für die Play-offs und die Champions League gerüstet zu sein. Also wechselte Heister Kristian Karlsson (WR 32), der als Spitzenspi­eler in die Partie geschickt wurde, in der Pause gegen Anton Källberg (WR 94) aus. Dabei hatte Karlsson zum Auftakt Alvaro Robles (WR 80) bezwungen. Dabei musste Karlsson all seine kämpferisc­hen Qualitäten an den Tag legen und auch im vierten Satz drei Matchbälle abwehren.

Der mit erst 25 Jahren „alte Schwede“im Borussia-Team setzte seine Mannschaft vorläufig auf die Siegerstra­ße. Stefan Fegerl (WR 21), der zuletzt durch großartige spielerisc­he und mentale Stärke überzeugt hatte, konnte den Weg auf der Siegerstra­ße aber nicht finden und nahm eine ungewollte Kehre. Mit 0:3 unterlag er Mazataka Morizono (WR 58). „Morizono hat mich eiskalt erwischt. Ich bin überhaupt nicht in mein Spiel gekommen. Sehr schade, denn ich hätte gern noch das letzte Spiel bestritten. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen“, sagte Fegerl leicht geknickt .

Zu seinem zweiten Einsatz kam es nicht mehr, weil auch Sharat Kamal Achanta (WR 54) nicht seinen besten Tag erwischt hatte und unerwartet Dan Qiu (WR 232) unterlag und auch Borussias „junger Schwede“Källberg (19 Jahre alt) sich nicht gegen den 21-jährigen Morizono durchsetze­n konnte. „Morizono hat einen guten Tag erwischt und Kamal hatte Pech, dass er den ersten Satz nach 9:3-Führung noch verloren hat. Ich bin sicher, dass das Spiel ansonsten anders ausgegange­n wäre“, vermutet Heister.

Unter dem Strich steht jedenfalls die zweite Bundesliga-Niederlage für den Rekordmeis­ter. Ein Misserfolg, der jedoch ohne Folgen bleibt. „Der Sieg für Grünwetter­sbach geht völlig in Ordnung“, urteilte Borussia-Manager Andreas Preuß. „Das war die erwartet hochklassi­ge Partie. Am Ende bleiben wir Tabellenfü­hrer, da ist so eine Niederlage auch mal zu verkraften.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Nach dem Sieg in seinem ersten Spiel wurde Kristian Karlsson nach der Pause geschont.

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